Thema:
Re:Wie soll der aussehen? flat
Autor: Telemesse
Datum:10.05.23 12:34
Antwort auf:Re:Wie soll der aussehen? von Phil Gates

>>>Nix gegen Protest. Nix gegen eine Klimarevolution. Aber halt nur, wenn wir einen realistischen Plan haben. Blinder Aktivismus bringt uns nicht weiter.
>>
>>Wie soll der aussehen? Also dass er Dein „realistisch“ Approval bekommt und in welcher Zeit wird der dann durchgeführt? Bis 2030? 2040? 2050? 2100? 2200?
>>
>>2019 sagte uns die Wissenschaft, dass wir noch 10 Jahre Zeit haben, das max. 1,5 °C Erwärmungsziel zu erreichen.
>>
>>2023 zeigt sich dass der Wert schon 2030 erreicht werden könnte
>>[https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimakrise-1-5-grad-erwaermung-koennte-schon-in-den-2030er-jahren-erreicht-werden-a-a66ccb91-bea6-4681-ae31-00ec8a909c0a]
>>
>>Uns rennt die Zeit davon. Wenn die Erwärmung so stark ist, dass Taiga, Tundra und Co. auftauen, die Albedowirkung durch Polareis wegfällt und die Meere ihre CO₂-Pufferkapazität erschöpft haben, dann ist eh egal was wir machen, dann wird das ein Rückkopplungseffekt Selbstläufer.
>
>Ich bin doch auch kein Wissenschaftler. Es ist nur so: Was wir derzeit machen, ist Harakiri. Wir setzen massiv auf Kohle und Gasverstromung. Wir haben den Netzausbau verschlafen, aber planen mit Technologien, die den Stromverbrauch massiv erhöhen. Viel mehr als AKWs und eine Jahrhundertanstrengung beim Netzausbau fällt mir auch nicht ein. Diese beiden Punkte können politisch gelöst werden. Sie lösen sich aber nicht dadurch, dass man aus der Gasheizung und Verbrennungsmotoren quasi über Nacht aussteigt. Und es ist geradezu paradox, dass wir die Einfamilienhäuser als klimaschädlich verdammen, gleichzeitig die Eigenheimbesitzer aber die sind, die sich totlachen, weil die nämlich eine Photovoltaik aufs Dach nageln können und ihre Fußbodenheizung nebst Wärmepumpe vom Steuerzahler bezahlt bekommen, während dies bei den eher einkommensschwachen Leuten schon baulich nicht möglich ist (nehmen wir an, wir nageln auf ein MFH Photovoltaik - ist das Haus damit autark? Vermutlich nicht, Können alle Mieter ihr BEV dann laden? Vermutlich nicht.).


Sehe ich alles ähnlich. Es gibt irgendwie überhaupt keinen Plan aus dem mal hervorgehen würde wann was wie realistisch funktionieren soll. Wir wollen 100% Erneuerbare obwohl es mehr als fraglich ist ob das überhaupt funktionieren kann. Wir wollen am liebsten 2030 aus der Kohle raus obwohl es kein realistisches Szenario gibt wie diese Energie bis dahin substituiert werden soll. Wir brauchen zwingend zusätzliche Gaskraftwerke. In Planung, geschweige denn im Bau ist wenig bis gar nichts. Wir reden laufend von Speicherlösungen von denen es außer Prototypen (wenn überhaupt) keinerlei skalierbaren und bezahlbaren Anlagen gibt.
Das ganze erinnert schon stark an das warten auf den Fusionsreaktor. Den wirds vielleicht auch irgendwann mal geben, vielleicht aber auch nicht.
Wir wollen das Klima retten weil wir Angst vorm Weltuntergang haben und dem alles unterzuordnen ist, wir schalten aber einwandfreie AKWS aus aufgrund eines völlig überzogen dargestellten, theoretischen Restrisikos.
Die ganze Welt erklärt uns mittlerweile wegen dieser Energiepolitik für vollkommen übergeschnappt und hier meinen die Verantwortlichen tatsächlich das Sie ganz alleine den Ultimativen Durchblick haben und alle anderen nur zu doof sind den genialen Masterplan zu kapieren.
Nun ist es also so, das der Netzausbau völlig unzureichend ist, die Energieerzeugung fragil und teuer und der Ausbau der erforderlichen Kraftwerksanlagen (Erneuerbare und Gas) völlig hinter allen Plänen hinterherhinkt.
Als Resultat wird dann die Verantwortung von ganz oben nach ganz unten durchgereicht und dazu noch mit einer fragwürdigen Schuldzuweisung garniert.
Wie soll das funktionieren?


< antworten >