| Re:Ich hab da gearbeitet. AMA! |  |
>>>>Fast 30 Jahre habe ich in der Hauptverwaltung vom Kaufhof gearbeitet. Vor etwas über 3 Jahren habe ich dann als Mitarbeitervertreter noch die Abwicklung des alten Kaufhof bei der Übernahme durch Karstadt mitgestalten "dürfen" (Sozialplan, Interessenausgleich, Massenentlassungen etc.) und habe darum einen teilweise etwas anderen Blick darauf als so mancher hier.
>>>>
>>>>
>>>
>>>Ich war in den 90ern bis Anfang der 2000er sehr oft in der Leonard Tietz Straße in der Hauptverwaltung. Kann mich da noch gut an den geilen Pater Noster Aufzug erinnern. Vielleicht sind wir uns da sogar mal über den Weg gelaufen.
>>
>>Das ist gut möglich :) In welcher Funktion warst Du denn da? Vermutlich auch einer der Besucher, die irgendwann verstohlen fragen, ob man nicht mal oben und unten durh fahren kann mit dem Paternoster :)
>>
>Ich war damals bei Zapf Creation (Baby Born & Co.) als internationaler Vertriebsmanager und hab da u.a. weltweit die Warenhauskonzerne betreut. Mit der Metrogruppe haben wir damals recht viel gemacht. Neben dem Markengschäft haben wir einen Großteils der Kaufhof/Metro Eigenmarken (Bob der Bär u.ä.) in den Bereichen Plüsch und Puppen produziert. Ich hab da jetzt leider nicht mehr alle Namen auf dem Schirm, beim Kaufhof hatte ich aber viel mit dem Klaus Hammes (iirc) zu tun. Der war damals Zentraleinkäufer für den Spielwarenbereich und dann auch immer mit dem strategischen Einkauf der Gemex in Fernost unterwegs. Wir haben dann meist in Hong-Kong die Sortimente zusammengestellt. In Köln haben wir dann zwei mal im Jahr die Abverkaufszahlen überprüft und danach die Produktions- und Logistikplanung angepasst.
Spannend :) Danke für Erzählen. Der Name Hammes sagt mir nix, aber das kann zum einen an meinem schlechten Namengedächtnis liegen und zum anderen, dass ich aus der IT komme und wenig Berührungspunkte mit dem Einkauf hatte. Und bis weit in die 2000er haben die Zentraleinkäufer ja auch wie die Feudalfürsten über ihre ZEs geherrscht, da hattest Du als Fußvolk ja kaum mal Kontakt zu.
>Edit: Das mit dem Paternoster hab ich mich tatsächlich auch gefragt und weiß bis heute nicht ob das geht. Ich nehme aber an man fährt dann einfach auf der anderen Seite wieder runter, oder?
>
>Gibts den Aufzug eigentlich noch?
Ja, den gibts wohl noch... würde ich denken, das Haus steht ja jetzt seit gut zwei Jahren leer. Aber die grüne Fassade und die Paternoster stehen unter Denkmalschutz, nur darum durften die überhaupt noch betrieben werden.
In der Tat kann man einfach durchfahren. Die Kabine fährt oben die Kurve und dann eben wieder runter. Ist aber schon nett anzusehen. Zum einen gibts da ne Menge Anti-Panik-Schilder, damit die Leute keine Dummheiten machen, wenn sie merken, dass sie den Ausstieg verpasst haben. Und darum ist da auch alles gut beleuchtet. Da kann man dann ganz gut die Ketten sehen, auf denen die Kabinen laufen. Wie Fahrradketten, nur eben dick wie Oberschenkel.
Zu meinem Ausstieg war der hintere Paternoster ausser Betrieb. Da war eins dieser Kettenglieder defekt. Gibt halt nur keinen Hersteller mehr für sowas. Da ist jedes Teil eine Sonderanfertigung. Das fehlende Ersatzteil alleine hat dick fünfstellig gekostet, und das war am Ende bei dem totalen Ausgabenstop nicht mehr drin. Also war der ausser Betrieb. Ich denke, der ist bis heute nicht repariert.