Thema:
Re:Thema: Selbstverantwortung flat
Autor: K!M
Datum:23.11.22 19:24
Antwort auf:Re:Thema: Selbstverantwortung von suicuique


>Ich hab das schon verstanden, ich habe aber - wohl im Gegensatz zu dir - ein Problem damit Pflichten automatisch mit Rechten zu identifizieren.
>
>Das mag im Detail und in Einzelfällen zwar gelten, fasse ich aber als eine pervertierte Sichtweise auf die ich gemeinhin Denkmustern in autoritär geführten Gesellschaften zuschreiben würde.


Aus einer Pflicht für A lässt sich doch auch immer ein Recht für B ableiten. Und zwar als Minimum die Bestrafung von A, wenn die Pflicht nicht erfüllt wird. Ich nehme Pflicht und Recht als zwei Aspekte ein und derselben Sache wahr.

>So wird zb in deinem Ursprungsbeistrag die Homeofficepflicht als Recht "daheim bleiben zu dürfen" uminterpretiert.
>Dabei wird übersehen dass eine Homeofficepflicht einem Arbeitnehmer der nicht entsprechende wohnliche Voraussetzungen hat aufbürdet seine Arbeit in Räumen zu leisten die oft nicht geeinet dafür sind. Ist das ok? Sind von diesem Problem nicht gerade die jenigen in einer prekären Wohn-/Lebenssituation besonders betroffen? Was ist mit dem "Recht" seine Arbeit geregelt an einem geeigneten Arbeitsplatz statt in beengten Wohnverhältnissen ableisten zu müssen?


Das finde ich ein gutes Argument. Besser wäre ein Recht auf HO, wie es bei Teilzeit ist. Dann hätte man die Wahl.

>Überhaupt dein Schlussfolgerung, die Abschaffung von Pflichten würde die Sozial Schwächeren in besonderem Maße treffen und wäre damit ein Konstrukt des neo-liberalen Gedankenguts - sorry, aber verkehrter kann dieses Argument IMO kaum sein.

Hmmm. Da muss ich nochmal darüber nachdenken. Vielleicht sind die Coronapflichten da ein schlechtes Beispiel. Mir scheint schon, dass die Abschaffung von Pflichten in der Regel zum Nachteil Schwächerer ist. Ohne Maskenpflicht ist das Persönal im Einzelhandel doch verdammt?! Vielleicht ist es bei Tarifpflicht oder Unterhaltspflicht augenscheinlicher.


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