Thema:
Re:Ich kapiere es nicht flat
Autor: waldmeister
Datum:19.11.22 12:25
Antwort auf:Re:Ich kapiere es nicht von thestraightedge

>>Ich finde diese Debatte scheinheilig, wie auch in anderen Bereichen.
>>Ein Pkw, der 50% größer ist als der Durchschnitt und mehr als das doppelte wiegt ist keine Lösung - das hat absolut gar nichts mit SUV zu tun. Ein Fahrzeug dieser Dimension verbraucht mehr Ressourcen als andere Modelle, es belastet knappe Ressourcen (Fläche) in urbanen Räumen deutlich mehr als andere.
>
>Stichwort „Du bist nicht in der Lage zu differenzieren“: im urbanen Raum stimme ich zu; ich würde garantiert nicht jeden Morgen in der Rushhour nach Köln rein quälen, keinen Parkplatz finden, und abends die gleiche Kacke zurück.


Ich finde es sowohl amüsant als auch bedauerlich, dass du bei jedem post in dem das Model Y erwähnt wird mit Trollerei "argumentierst".
Ich habe meinen Standpunkt und den Hintergrund dazu (Mobilität in urbanen Räumen - und davon gibt es seit Jahrzehnten eine immer stärkere werdende Entwicklung) immer wieder erwähnt.


>Allein: so leben viele Menschen in Deutschland eben NICHT. Hier gibts Platz, meine Pendelstrecke hat EINE Ampel, der ÖPNV ist nicht existent.

Dennoch halte ich das "ländlicher Raum" für eine bequeme Ausrede und da muss man den Menschen auch mal einen Spiegel vorhalten - und da schließe ich mich nicht aus.
Und vor dem Hintergrund finde ich es auch bedauerlich, dass ausgerechnet du mir Trollerei vorwirfst. Wir haben in etwa den gleichen Background: Im Umfeld der Logistik tätig, Kinder, leben im ländlichen Raum.
Und gerade aus der Erfahrung heraus weiß ich - es geht auch ohne extra großes Fahrzeug und wenn wir ehrlich sind vermutlich auch ganz ohne.
Damit nicht der Eindruck entsteht, ich ziele immer auf dich ab (aber im Grunde bist du derjenige der bei Model Y sofort auf der Matte steht ohne dass ich auf dich geantwortet hätte) - nehme ich mich oder meinen besten Freund als Beispiel (3 Kinder, im Umfeld der Logistik tätig, ein Q7 Hybrid und einen Q5 Hybrid). Der reagiert ähnlich beleidigt und echauffiert wie du, wenn ich das in Frage stelle.

Ich bin etwa 6 Jahre lang in meiner Situation einen Fiat 500 mit dem kleinsten Benziner gefahren. Meine Kinder haben weder einen physischen noch emotionalen Schaden davon getragen. Auch ich bin in Urlaub gefahren und habe die Kinder zur Schule gebracht.

>Und dass Du EX90 und MY eben mal in einen Topf wirfst belegt weiterhin den Unwillen oder das Unvermögen, die Debatte sachlich zu führen.

Die Sachlichkeit geht vor allem dir ab - aber diese reflexartige Verteidigungslinie bin ich schon gewöhnt und sie ist so voraussehbar, wie langweilig.
Ich schmeiße nichts in einen Topf, sondern bringe Beispiele an, dass die automobile Richtung in eine falsche Richtung geht: zu groß, zu schwer, zu viel Leistung. Den SUV bringst du immer wieder ins Spiel - die drei Kriterien treffen aber für viele weitere Fahrzeuge zu. Und Ausgangspunkt war der Volvo - ich habe lediglich ein weiteres Beispiel erwähnt. Kann natürlich auch Fahrzeuge wie den VW ID oder den EQC oder was auch immer aufzählen. Und natürlich die vergleichbaren Modelle mit Verbrennungsmotor.
Es reicht hierbei auch einfach mal aus, die Entwicklung innerhalb einer Modellreihe aufzuzeigen - der VW Golf 1 gegen das heutige Modell. Es hat absolut nichts mit SUV zu tun.

>>Wenn man sich die Entwicklung der Weltbevölkerung und der Urbanisierung ansieht, dann wird klar wo das Problem aktuell liegt.
>
>Und diese Themen brichst Du aufs Auto runter und cancels ein stinknormales Familienauto das auch noch elektrisch fährt mit „braucht die Welt nicht“ genauso wie nen Diesel-Touareg? Ich sags ja, differenzierte Debatten sind offenbar nicht möglich.


Mit dir? Ich halte auch den Touareg und den S-Max für unnötig.
Es geht mir um die Größe und das Gewicht - nicht um ein Modell an sich.
Der eingangs erwähnte Volvo war schlicht ein Aufhänger-

>>Und eine Familie mit drei Kindern wäre auch in einem Golf oder vergleichbaren Fahrzeugen im ländlichen Bereich nicht lost.
>
>Lost wäre eine Familie auch ohne Auto nicht. Das MY ist übrigens 35 cm länger als ein Golf. Keine Ahnung ob das die Debatte kippen lassen würde.


Ich habe mich mit diesen Daten ausführlich beschäftigt. Die Tendenz ist klar: Abmessungen rauf, Gewicht rauf, Leistung rauf (hier teilweise um 300% innerhalb einer Modellreihe).
Um jetzt mal auf die Logistiksicht zurück zu kommen - mit der du dich ja auch auskennst.
Der Pkw ist in Deutschland im Schnitt mit 1,4 Personen ausgelastet - im Berufsverkehr noch darunter. Bei 4 oder 5 Sitzplätzen ist das eine Auslastung von etwa 30 %. Im Güterverkehr wäre das eine Katastrophe - dort wird alles getan, um die Auslastung zu erhöhen. Im privaten interessiert das keine Sau und es wird auch nichts dafür unternommen (bis auf wenige Gegenbeispiele).
Wir fahren also ein Verkehrsmittel, das immer größer und schwerer wird und lasten dies auch noch enorm schlecht aus. Das entwickelt sich in eine schlechte Richtung.

Ich bin davon ausgegangen, dass du diesen Punkt als Logistiker nachvollziehen kannst. Ich beschäftige mich aus einem bestimmten Grund gerade sehr intensiv damit und muss mir dabei häufig selbst den Spiegel vorhalten.

Wir sind bequem und mögen das Prestige eines privaten Pkw - so ist das nun mal.
Aber wenn wir das Thema Umwelt betrachten ist unser Umgang mit Ressourcen (nicht nur bei der Herstellung der Fahrzeuge) einfach eine Katastrophe.
Natürlich ist ein E-Fahrzeuge im Betrieb eine deutliche Verbesserung bei Emissionen. Ein kleines E-Fahrzeug wäre aber aus mehreren Blickwinkeln nochmal deutlich besser als ein großes E-Fahrzeug.


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