Thema:
Re:KI-Kunst erinnert mich an Art Direction flat
Autor: Purple Motion
Datum:04.10.22 12:12
Antwort auf:KI-Kunst erinnert mich an Art Direction von Karotte

>In der Nicht-KI-Kunst hat man einfach eine andere Form von Kontrolle über das, was man so fabriziert. Der Strich ist da, wo ich ihn setze, die Pinselführung Ausdruck meines individuellen Charakters (und Skill Levels :D). Man „wächst“ imho auch anders, wenn man sich die Arbeit selbst macht. Ich denke da z.B. an Disney-Künstler Aaron Blaise, der mal gezielt ein halbes Jahr lang abstrakt gemalt und damit sein Verständnis für Shape Design so intensiv geschult hat, dass die Qualität seiner figürlichen Darstellungen anschließend einen riesigen Sprung machte.
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>KI-Kunst ist einfach ein komplett neues und imho allein schon technologisch sehr spannendes Feld. Ob sich das auf Dauer etablieren wird, hängt von den Leuten ab, die damit arbeiten und was diese so aus den Möglichkeiten machen werden.


Ich bin auch sehr gespannt in welche Richtung sich das weiterentwickeln wird. Habe gestern ebenfalls mit den ersten AI Experimenten angefangen und es ist erstaunlich, wie schnell und auch gut die Resultate teilweise sind. Ist natürlich auch sehr abhängig von der eingesetzten Software.

Macht das Spass? Absolut und grad mal was neues auszuprobieren. Schaut man sich auch diverse Galerien von Usern an, sind da schon sehr geile Sachen dabei. Ich hab gestern mit meinen eigenen Fotos mal ein bisschen experimentiert und den Algorithmus mit HR Giger und Lovecraft gefüttert. Einmal Würfeln und man hat die ersten Ergebnisse, die teils wirklich verblüffend aussehen. Wenn ich das selber mit Photoshop layern und mit Assets kreieren müsste, wär ich stundenlang beschäftigt. Allerdings könnte ich es genau so machen, wie ich es im Kopf habe. Die KI macht hier halt was ganz anderes draus.

Aktuell ist das ja alles noch Kinderschuhe. Denke in den nächsten Monaten oder Jahren wird hier noch einiges gehen.

Ich kann mich noch erinnern wie lange man in Photoshop (und dem Pfadwerkzeug) gebraucht hat, um Personen freizustellen. Da gabs sogar Werbeagenturen, die solche Arbeiten sogar outgesourced haben. Gestern hat mir ein Arbeitskollege gezeigt, wie die Software im Iphone heute freistellt und das in einem Klick :-) Okay, das kann Photoshop und LR mittlerweile zwar auch, aber zeigt halt, in welche Richtung es gehen wird.

Dasselbe peilt man ja nun auch beim Film an und auch in der Musik gibt es die ersten "Helferchen", die dir Beats, Akkorde, Melodien etc. vorgeben können, Tools die für dich quasi mischen und mastern.

Bleibt die Kreativität auf der Strecke? Wenn man sich nur deren Tools bedient vermutlich schon. Weil irgendwann bist du nur noch der Buttonsmasher der solange Buttons drückt, bis das Resultat (für mich) stimmt.  Andernfalls können sie eine Hilfe und Bereicherung sein und einem auch einiges an Arbeit abnehmen.


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