Thema:
Re:Boah, hätte ich keinen Bock auf so eine Beerdigung... flat
Autor: phaxy
Datum:19.09.22 21:08
Antwort auf:Re:Boah, hätte ich keinen Bock auf so eine Beerdigung... von pry

>>>>>>Mir ist es schon zu wider, dass alle Menschen auf dieser Welt nicht gleich behandelt werden. Diese Huldigungen von einzelnen Personen werde ich wohl nie verstehen und immer in Frage stellen.
>>>>>
>>>>>Ein keines bisi würde ich da schon differenzieren. Es ist imho ein himmelweiter Unterschied, ob jmnd sich seine _Huldigung_ hart erarbeitet oder eben zBsp vererbt bekommen hat.
>>>>>----------------------
>>>>>Gesendet mit M! v.2.7.0
>>>>
>>>>Mit welchen Leistungen im Leben hat man sich (post-mortem) _Huldigung_ verdient? :D
>>>
>>>Newton, Marie Curie, Martin Luther King, Mahatma Gandhi als Beispiele, um nur mal so die Richtung aufzuzeigen, die mir vorschwebt.
>>
>>
>>https://www.uni-ma-gazin.de/mahatma-gandhi-die-grosse-seele-mit-nicht-ganz-so-weissem-gewand/
>>Immer noch?
>>Dann wiegen seine positiven Taten deutlich mehr als seine negativen und auch insgesamt mehr als jene einer "normalen unbekannten" Person?
>>
>>Das ist halt das Problem beim Personenkult. Wer eine Persönlichkeit "vergöttlicht" und auf ein Podest hebt, der sollte auch all seine Fassetten betrachten und nicht nur das herauspicken, was gerade in den Kram passt um die Verehrung zu rechtfertigen.
>>
>>Überspitzt:
>>Für viele Menschen waren Hitler, Rommel oder von Braun ganz große gar göttliche Personen..
>>In unserem Ort existiert sogar immer noch eine Straße, die nach Braun benannt wurde.
>
>OK. Du siehst das halt anders. Und Einstein hat an der Atombombe mitgebaut.
>Ich finde halt, dass es durchaus Leistungen gibt, die man würdigen kann.
>
>Wie du in dem Zusammenhang allerdings auf Personenkult und "vergöttlicht" kommst erschließt sich mit zwar nicht, liegt aber wohl an deiner eben anderen Perspektive.
>
>----------------------
>Gesendet mit M! v.2.7.0



Es gibt Leistungen, die man würden kann.
Hitler war bestimmt auch mal nett zu seinen Nachbarn :D

Aber im Ernst: es ist doch ein Unterschied einzelne Tat anzuerkennen, oder aber die Person als ganzes zu glorifizieren.
Denn das wird in einem Staatsbegräbnis, mit Statuen und mit Schulen oder Straßen, die nach historischen Persönlichkeiten benannt sind, getan.

Heidegger war sehr prägend für die Existenzphilosophie.
Aber er war auch ein Nazi.
Die Person Heidegger existierte aber nicht zweimal, der Nazi war Teil seiner Persönlichkeit und somit auch Teil seiner Taten.
Würdest du solch einer Person _huldigen_?

Auch eine Straße nach einer Personen zu benennen ist ausdrücklich eine Ehrung eben dieser und stellt diese als ehrenhaftes, vorbildliches Beispiel hervor.
In Günzburg gibt es übrigens eine Karl-Mengele-Straße..

Auch ein Gandhi, der quasi nur noch als Synonym für "friedliebend" und "gewaltfrei" verwendet wird, gibt es aber nicht ohne seine zweifelhaften Fassetten. Deswegen tut sich Indien wie auch anderen Nationen auch so schwer damit, "Nationalhelden" wieder als menschlich anzusehen, anstatt die weniger schönen Kapitel zu ignorieren, aktiv zu überpinseln und sie somit eben zu.. "vergöttlichen".


< antworten >