Thema:
Re:Ehegattensplitting flat
Autor: rash65
Datum:25.08.22 10:34
Antwort auf:Re:Ehegattensplitting von Zinkhal

> Ich persönlich(!) finde das Ehegattensplitting als überholt und schließe mich der folgenden Sichtweise an:
>[https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-ehegattensplitting-verletzt-gleichheitsgebot-9482.htm]


Sorry, aber das ist sooo schlecht argumentiert. Im Grunde basiert die ganze Argumentation auf dieser Aussage:
„Ehegatten mit erheblichen Einkommensunterschieden entscheiden sich in der Regel für eine Kombination der Steuerklassen III und V. Das bedeutet: Die Lohnsteuer wird in Klasse III nach Abzug der gemeinsamen Steuerabzugsbeträge berechnet. Alle Vorteile des Ehegattensplittings kommen so dem Erwerbstätigen mit dem höheren Einkommen zu in der Regel dem Ehemann“

Und das ist einfach mal harter Bullshit. Klar, wenn der Partner in der guten SK alles Geld für sich behält ist natürlich doof für den anderen (und imho auch kein guter Ausgangspunkt für eine Ehe…).
Gleichzeitig könnte man aber auch so argumentieren:
In einer gesunden Beziehung in der die Partner ihre Einkommen auf ein gemeinsames Konto einzahlen profitieren beide davon, wenn die Freibeträge und Progression voll ausgenutzt werden können.
Jetzt kann man fragen, ist das denn fair, dass Eheleute steuerlich profitieren? Und da ist die Antwort imho ein klares „Ja“, da ja der Staat dadurch entlastet wird, dass im Scheidungsfall der besser Verdienende den anderen noch unterhalten muss.

Und diese alte Leier von wegen „alle Frauen wollen unbedingt arbeiten und werden nur von den Männern unterdrückt“ ist auch einfach nur schwach. Es gibt sicher genügend Männer und Frauen die nicht wirklich Spaß an der Arbeit haben und gerne den Haushalt übernehmen.

Von dem Effekt auf die Kindererziehung (Ganztageskita ab 1 Jahr vs. Betreuung von Mama/Papa zuhause) fange ich gar nicht erst an…

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