Thema:
Re:Korrektur eines Details: flat
Autor: BOBELE
Datum:09.08.22 13:20
Antwort auf:Re:Korrektur eines Details: von magus

>>Ich verstehe, was Magus und Du meint. Und ich will überhaupt nicht "Nein" sagen. Ich kann nur die "Nichts Halbes und nichts Ganzes" Herangehensweise nicht nachvollziehen. Wir sind eines der reichsten Länder der Welt. Wir könnten uns sehr sicher einen flächendeckenden und für jeden bezahlbaren ÖPNV leisten, mit dem kaum noch jemand auf ein Auto angewiesen wäre.>Dazu müsste man nur das ganze marode System ändern. Verstaatlichen, bisherige Privatgewinne in Subventionen stecken usw. Statt dessen will man jetzt ein bisschen Druck aus dem Kessel nehmen, indem man die Menge der Leute, die mit dem ÖPNV nichts anfangen können, mit einem Billigticket so weit reduziert, dass man wieder von einer bedauerlichen Minderheit reden kann, die halt eben Pech hat.
>
>Natürlich könnten wir das. Aber wann ist der Fertig? 2040? Soll bis dahin weiter stillstand aufgrund von Untätigkeit herrschen? Die Bedingung sollte also lauten, wenn wir X machen, müssen wir auch Y machen. Und nicht entweder oder bzw. wir müssen erst A machen und dann können wir über B reden.


Ja, 100% agree. So will ich das eigentlich auch, meine Formulierung war nicht sehr günstig. Es soll eben RICHTIG gemacht werden, nicht nur ein Aspekt wie das Ticket und das wars dann.

>So verschiebt man die Themen nur ins unendliche weiter und niemandem wird geholfen. Das müsste nach 16 Jahren CDU doch klar sein, dass dieser Kurs nirgends hinführt.

Ja.

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>>Mit sozial hat das imho halt nix zu tun.
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>Asozial ist es aber auch nicht. Man kann halt nicht alle gleichzeitig abholen. Das ist illusorisch, dass sich Deutschland Morgen die Sanierung des ÖPNV auf die Fahne schreibt und das in einem angemessenem Zeitraum erledigt.


Wenn man es so angeht, wie von Dir beschrieben, dann ja. Es ist aber momentan ein unsoziales System, und das wollen wir eben nicht mit ein paar Flicken aufhübschen, sondern in Gänze verändern. Und dann ist das auch ok.

Der ÖPNV eignet sich für das Grundproblem auch nur so semi, weil die Auswirkungen nicht so krass sind. Ist halt nur Geld. Ist halt nur ein fehlender Bus. Gibt Alternativen. Das gleiche System ist ja auch bei der medizinischen Versorgung aktiv. Da wirds dann für viele Menschen gleich viel unangenehmer. Diese ganze Privatisierung ist zwangsweise am Ende unsozial. Ich kenne kein Beispiel, in dem der soziale Gedanke noch Vorrang vor dem wirtschaftlichen gehabt hätte. Darum bin ich bei solchen Themen immer so schnell auf der Palme.


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