| Re:FDP will Englisch als zweite Behördensprache |  |
>Übersetzte Formulare gibt es ja meistens schon.
Also wenn ich mich mit Kollegen unterhalte, die kaum Deutsch sprechen, dann sind zumindest in Berlin englische Formulare oder Standardbriefe eher selten.
>Allerdings ist verhandlungssicheres Rechtsenglisch sicherlich nichts, was der/die durchschnittliche Verwaltungsfachangestellte in der Schule oder im Studium lernt.
Das lässt sich doch aber darüber lösen, indem man die deutsche Fassung für verbindlich erklärt und keine Gewähr für die korrekte Übersetzung der Texte gibt.
Zudem muss ja auch nicht jeder einzelne Angestellte das können, sondern nur ein kleiner Teil. Bei komplexen Verfahren wie Bauanträgen, bei denen normalerweise ohnehin professioneller Beistand benötigt wird, braucht man eher keine Möglichkeit das Verfahren auf Englisch durchzuführen. Aber sowas alltägliches wie eine Anmeldung bei Einwohnermeldeamt? Eine Visa Verlängerung? Eine Geburtsurkunde? Auch bei einer Heirat kann ich das Problem ehrlich gesagt nicht so ganz nachvollziehen. Es geht doch nicht darum, das die Standesbeamtin spontan das die entsprechenden Erklärungen korrekt übersetzt.
Zudem: Natürlich passieren Fehler, aber die passieren beim heutigen System viel häufiger, wenn Leute Erklärungen auf Deutsch unterschreiben und nicht ansatzweise verstanden haben, was dort drinsteht. Auch dabei entsteht Schaden. Ist es wirklich klug, diesen Zustand beizubehalten, nur um zu verhindern, das in seltenen Fällen auch mal der Staat Schadensersatz leisten muss, dafür aber viele andere Probleme vermieden werden?
Und natürlich sollen die Leute Deutsch lernen, aber Deutsch so gut zu lernen, das man in solchen Verfahren klar kommt dauert und es geht ja auch gerade darum Hürden zu senken. Leute hier herzubringen, die vielleicht erstmal nur von wenigen Jahren ausgehen und daher erstmal ohne Sprachkenntnisse kommen und dann doch oft dauerhaft bleiben.