Thema:
Re:Frage. flat
Autor: Ihsan
Datum:04.05.22 17:34
Antwort auf:Re:Frage. von Maxiplus

>>Also wenn ich es richtig überblicke, dann müssen die Staaten im Anschluss noch strengere Gesetzte erlassen. In demokratisch regierten Staaten ändert sich erstmal nichts, oder?
>>Dies wird doch imo dazu führen, dass es vermehrt Frauen in andere Staaten fahren um dort den Eingriff durchzuführen. Ergebnis ist dann halt eine weitere Spaltung des Landes zwischen Nordosten und der Westküste auf der einen und dem weiten Stück Land dazwischen. Ich hatte letztens schon in einer Reportage gesehen, dass in einem Staat im The Lost South kaum noch Kliniken diesen Eingriff vornehmen, da hier Mitarbeiter zum Teil massiv durch lokale, extreme Gruppen bedroht werden. Dies würde sich einfach noch weiter verschärfen. Schwierig nur in sehr abgelegenen Gebieten mit schlechter Infrastruktur, da wird eine Fahrt nach LA oder Chicago schnell zur Weltreise.
>>
>>Ist in Polen ja heute auch schon so, wer kann fährt nach Brandenburg oder Berlin und lässt dort den Eingriff vornehmen..
>
>Sieht wohl ganz so aus. Mir wird das überdramatisiert. Abtreibung wird für Bewohner mancher Staaten erschwert, wird aber nach wie vor in den USA vollkommen legal durchgeführt werden können - zumindest so, wie ich das verstehe. Das ist kein Weltuntergang und in der EU sowieso gängige Praxis. Hat nicht vor kurzem irgendein erzkatholisches südamerikanisches Land Abtreibungen komplett verboten, auch bei Vergewaltigung? Fällt mir grad nicht ein, wo das war. Brasilien?


Die Implikationen von Roe vs. Wade gehen halt noch viel weiter, und Dein Argument ist ja auch das der Richter, die Leute könnten ja in die Safe Haven Gebiete ausweichen.
Problem:
1) Texas und Co wollen allein den Versuch bzw. auch den Weg dorthin bzw. zurück unter Strafe stellen, und wer in Safe Haven Gebieten das durchführte bräuchte nicht mehr in den Süden in den Urlaub fahren
2) Auf dem in Frage gestellten Urteil beruhen eine Unmenge anderer ähnlicher gelagerter Fälle die das private Recht auf die eigene Lebensführung als Grundlage nehmen, sei es Homosexualität, gemischtrassige Ehe oder Ähnliches.
Kippt das Gesetz gehen auch alle anderen darauf basierenden Urteile theoretisch flöten (dessen sind sich die Richter sogar bewusst, sagen sie doch, dass das eben nicht damit bezweckt werden soll)

So mein Verständnis nach Lektüre der Berichterstattung der letzten Tage.


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