Thema:
Re:Lesenswerte Endgame-Analyse im Guardian... flat
Autor: Pezking
Datum:08.03.22 15:58
Antwort auf:Re:Lesenswerte Endgame-Analyse im Guardian... von DJ Wisdom

>>von Christopher S. Chivvis*.
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>>Ich tendiere dazu, dem Autor mit gewissen Abstrichen leider zuzustimmen: Dieser Krieg wird so oder so eine schlechtere Welt hinterlassen. Für niemanden gibt es da irgendwas zu gewinnen:
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>>"There are two likely paths: continued escalation, potentially across the nuclear threshold, or a bitter peace imposed on a defeated Ukraine."
>>
>>[https://www.theguardian.com/commentisfree/2022/mar/08/russia-ukraine-war-possible-trajectories]
>>
>>Einen dritten Pfad sehe ich aber auch noch ziemlich deutlich: Den Sturz Putins. Wundert mich etwas, dass das hier so gar nicht durchgespielt wird.
>
>Weil das Problem nicht Putin ist, sondern die herrschende russische politische Elite. Putin würde durch eine andere Figur mit gleichem Mindset und Zielen ersetzt werden.


Putins beknackte Zaristen-Allüren haben Russland gerade komplett entgleisen lassen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Nachfolger zumindest den Mist nicht mehr in sich tragen würde.

Das heißt freilich noch lange nicht, dass derjenige plötzlich Bock auf Demokratie haben muss. Aber eine sich irgendwie wieder erholende Wirtschaft hätte schon was.

>Ein Umsturz inkl. echtem Wandel müsste mit einer Revolution im Land einhergehen, ähnlich der franz. Revolution. That's not gonna happen.

Was ich für wahrscheinlicher halte: Ein rechtzeitiger Umsturz aus der aktuellen Führungsriege heraus, weil die Typen dort vor allem wegen Putin und der ganze Ukraine-Shitshow um ihre eigene Macht bangen. Die würden alle sicher gerne mit Kusshand wenigstens in Jahr 2021 zurückreisen. Ergo: Putin absäbeln, bevor der Mist tatsächlich noch einen waschechten politischen Wandel heraufbeschwört.


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