Thema:
Re:Poll finds 89% in Japan back Kishida’s ban on new flat
Autor: Tobakaido
Datum:07.12.21 16:35
Antwort auf:Re:Poll finds 89% in Japan back Kishida’s ban on new von chifan

>> [...]Ich bin gegen Massentourismus und Übertourismus. Statt den Yen zu entwerten und massenweise Billigtouristen ins Land zu locken, hätte man besser auf Qualitätstourismus setzen sollen; weniger Einheiten, hohe Gewinnspanne statt umgekehrt - Kyoto versuchte da ja auch schon das Ruder rumzureißen mit Sonderabgaben, aber halt zu spät und kurz vor der Pandemie. Und das sollte IMHO flächendeckend umgesetzt werden - JR Pass abschaffen, Kurtaxe für Übertourismus-Orte, steuerfreie Einkäufe für Touristen im Land (nicht an Flughäfen, sondern IM Land!) abschaffen.
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>Aber gibt es denn den "richtigen" Billigtourismus in Japan?
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Jein... Billig im Vergleich zu Süd- oder Osteurope (oder gar Dritte-Welt-Länder) ist es natürlich nicht, im Vergleich zu Kanada, Australien oder Neuseeland hingegen schon. Von so Irrsinn wie Flüge hin und zurück für 500 Euro mal ganz abgesehen. Und in einschlägigen Foren geht's natürlich immer nur um "möglichst billig, aber trotzdem das volle Erlebnis" - für gewöhnlich von Amis, Deutschen und vor allem Südostasiaten.

>Dazu ist das Land doch verhältnismäßig teuer was Unterkünfte, Essen und auch das Reisen im Land selbst angeht.
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Kommt drauf an, was du willst. Nach oben gibt es natürlich kaum Grenzen, aber Billigheimer kommen auch mit 20 Euro für eine Übernachtung, 10 Euro für drei "Mahlzeiten" und noch einmal 10 bis 20 Euro für Transport / Eintritte aus. Ist natürlich kein wirklich genussvoller Japanurlaub und die Pansen verstopfen nur alles, aber es ist möglich. Deutsche Hotels beispielsweise empfinde ich als viel teurer. (China und Korea sind natürlich ebenfalls billiger, überhaupt keine Frage!)

>Allein für den RailPass, der irgendwas um die 230 EUR für 7 Tage kostet, könntest du fast ne Woche Malle inkl. Flug buchen, was für mich jetzt der klassische Billigtourismus wäre.
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Und ich hab schon mehr für Zugtickets an einem einzigen Tag bezahlt - von sieben ganz zu schweigen. Das Ding ist ein Schnäppchen, vor allem für Tokyo-Kyoto-Osaka-Hiroshima-Standardtouris.

>Allerdings habe ich das damals in Japan, mal von einigen Ausnahmen abgesehen, nie so extrem empfunden.
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Wann war damals?
Bei meiner ersten Japanreise 1998 war das alles auch noch kein Problem - aber da war der Yen auch noch hoch, es gab kaum Internet und die Tourizahlen waren niedrig. Da kamen in erster Linie Studienreisende und andere Leute, die aus irgendwelchen konkreten Gründen an Land und Leuten interessiert waren. Nicht vergessen, die Zahlen sind erst seit 2012 so stark gestiegen. Den ach so wichtigen Massentourismus aus dem Ausland gab es vor 10 Jahren noch nicht wirklich - durch Abes Politik hat man sich mit unzähligen Hotelneubauten selbst an die Nadel gehängt. Und wenn man die Einreise bei 10 Millionen deckeln würde (Tourivisa an Höchstbietende versteigern oder so verteuern, dass man dadurch schon so viel Kohle abschöpft, dass Billigtouris auch egal sind...) wäre es auch wieder ein deutlich geringeres Problem. Aber 2019 fand ich schon extrem Grenzwertig mit 31 Millionen "Gästen" - dabei lautet das Ziel 60 Millionen pro Jahr! Wie man die durchschleusen möchte, ist mir ein Rätsel. Sowohl Straßen als auch Schienen sind jetzt schon teilweise hoffnungslos überlastet.

>Das hat mir dort mittlerweile auch einige Orte verleidet, wobei die Masse da natürlich aus Einheimischen besteht.
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Inlandstourismus empfinde ich generell als weniger schlimm, da ökonomischer, ökologischer und insgesamt reibungsloser - aber auch das wird hier langsam grenzwertig, gerade in den letzten Monaten. Wenn sich Lokalzüge und Gondeln wie Rush-Hour-U-Bahnen anfühlen, Aussichtsrestaurants wie Restaurantstockwerke in Einkaufszentren am Samstagabend, dann hat man ein Problem; zumindest aus Kundensicht. Wie oben bereits geschrieben - fucking Shodoshima...


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