Thema:
Re:Mercedes G-Klasse 400d oder 500 V8 flat
Autor: thestraightedge
Datum:30.11.21 14:19
Antwort auf:Re:Mercedes G-Klasse 400d oder 500 V8 von Xtant

>Finde das nicht konstruktiv. Inzwischen weiß jeder, wie sehr Fleischkonsum dein Thema ist. Hat was von mit-dem-Finger-zeigen.

Hä? Du hast doch als erstes mit dem Finger gezeigt. Ich mache das hier nie oder kaum, weder in "Sachen die geil schmecken"-Threads noch sonstwo. Ich gehe auch niemanden an der Flugreisen macht oder Golf spielt.

>Mir geht es auch weniger darum, dass die Käuferschicht großer G-Klassen für mich bestimmt nicht große Sympathieträger sind. Aber es kotzt mich einfach an, dass immer alles so extrem pervertiert werden muss.

Ja, kann einen nerven, verstehe ich.

Das dann aber auf den Konsumenten, Fahrer, Träger, Esser, Flieger zu projezieren ist imo aktuell kein gute Idee. Da gibts Fingerzeig im Kreis. Der eine fährt Brabus, der andere hat nen Pool im Garten.

Ich glaube, man kann auch gesellschaftlich und umweltseitig sensibel sein, und Guilty Pleasures betreiben.

Problem sind eher die Menschen, die sich da um gar nix scheren, und v.a. die großen Verursacher, die eben nicht die Mitmenschen sind. Es gibt Menschen, die sich viele Gedanken machen und viel bewegen, und dennoch Ski fahren.

>Schau dir doch mal das Line-Up vieler Autohersteller an - oft sind die Autos mit fest umrissenem Vernunft-Zweck längst aus dem Angebot geflogen. Du redest von Verzicht. Wer kauft denn wirklich nur das an Auto, was er wirklich braucht?

Ist ein komplexes Thema - ja. Aber in meinen Augen ein anderes Thema, als einen Brabus, einen Sportwagen oder sonstwas als persönlichen Angriff zu werten.

Disclaimer: bei aller versuchter Verzichtsethik fahre ich ebenfalls ein Sportcoupé als Freizeitauto.

>Schau dir mal an, was den (deutschen) Premium-Herstellern bislang zum Thema Elektromobilität einfällt: Ja, der Krempel ist jetzt elektrisch. Aber mit Ökologie hat das ansonsten absolut NULL zu tun.

Ja, das ist beschissen - v.a. weil Hybrids nicht einmal als solche genutzt werden. Aber auch das weniger das Problem der Oldtimer Freaks, Porschefahrer oder Brabuskunden.

>Ja, ich liebe sportliche Autos, auch wenns eine Hassliebe ist. Und auch hier nervt mich diese elendige Übertreibung auf allen Ebenen... das Ding wiegt jetzt 1,8 Tonnen? Scheißdrauf, packen wir halt nochmal 100 PS drauf. Wen interessiert schon, dass die allermeisten M-Fahrer noch nicht mal einen Kreisverkehr vernünftig umkurven können...

Ich finde, das Wettrüsten im normalen Autobereich ist ein größeres Problem als die paar Brabus, die im Jahr verkauft werden.

>Zurück zu den Sportwägen: Schau dir mal die englische Roadster-Kultur der 50er bis (gerade noch) 70er-Jahre an. Kleine, leichte Autos mit wenig PS, die trotzdem irre Spaß machen. Und die erst gar nicht so tun, als könnten sie mehr als zwei Personen samt Zahnbürste irgendwo hinbefördern. Was in den allermeisten Fällen ja auch gereicht hat. Und die Dinger haben oft weniger verbraucht als die "normalen" Autos des Herstellers. Aber wie gesagt, alles pervertiert inzwischen.

Es gab auch schon immer andere Kulturen: Muscle Cars, Supersportler, ... Alle haben vielleicht auch heute noch eine Daseinsberechtigung. Ich glaube, der gesellschaftliche Krieg und auch der Umwelt-Kampf werden woanders gewonnen.

Die Klamottenindustrie oder auch die Fleischproduktion sind Goliaths gegen Davids wie Brabus oder sogar Porsche.

>Alle wollen nur noch Lifestyle und Status. Das nervt mich. Es ist egoistisch. Und jedem mit einem IQ von mehr als 25 sollte klar sein, was er mit einer fetten G-Klasse alles anrichtet. Eben genauso wie bei einem Stück Billigfleisch.

Ja, eben. Aber am Brabus, der vermutlich 3x im Monat verkauft wird, arbeitet man sich emotional ab - während man Abends (nicht auf Dich bezogen!) den Mettwurstkringel für 1,40 € einpackt und beim H&M die Fast Fashion einlädt?

>Ja, bisserl Unvernunft ist sogar gut. Aber die kann man doch auch ein bisserl weniger offensichtlich auf Kosten anderer ausleben.

Das stimmt, aber dennoch ist mir das zu plakativ.


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