Thema:
Re:Imo ist der Fall ohne Meta-Ebene nicht zu bewerten flat
Autor: thestraightedge
Datum:20.11.21 12:54
Antwort auf:Re:Imo ist der Fall ohne Meta-Ebene nicht zu bewerten von Faerun

>Das ist möglich, aber der korrekte Rückschluss wäre dann, dass jene POC einen ebenso fairen Prozess erhalten sollten wie Rittenhouse, und nicht dass Rittenhouse so unfair behandelt werden sollte wie POC, damit Parität herrscht. Sich über einen fairen Prozess aufzuregen ist absurd.

Ich rege mich nicht über einen fairen Prozess auf. Ich sage, dass die Rechtssprechung in den USA offenbar eigentlich anderslautend ausfällt, ohne Fairness zu bewerten.

>Sein Vater wohnt in Kenosha und Rittenhouse war in Kenosha Rettungsschwimmer. Das ist die Strecke, die er zurückgelegt hat, um nach Kenosha zu kommen:

>Er wohnt an der Grenze. Man kann ihn einen "Zugereisten" nennen, aber es ist bestenfalls irreführend, denn es impliziert, dass er sich eine besondere Mühe gemacht hat, bewaffnet in einer Stadt aufzutauchen, die ihn nichts angeht. Alles davon ist falsch.

Es war eher Nebenaspekt. Wichtig ist: er hatte keine Aktien im Protest. Er ist mit einem diffusen "die Leute schützen" (aka denen zeigen wer das Rifle hat) losgezogen.

>Das kann man diskutieren. Kenosha stand die die zwei Nächte (ich glaube es waren zwei) in Flammen und die örtliche Polizei war mit der Situation überfordert. Wenn Randalierer ungerechtfertigt Privatgeschäfte anzünden und eine Stadt in Schutt und Asche legen, die dir am Herzen liegt, dann kann ich durchaus nachvollziehen, dass man diese Community beschützen möchte. Wie dem auch sie, am Ende hat er eh nicht geschossen, um Eigentum zu schützen, sondern sich selber.

Über "sich selber" kann man streiten. So jemand will mit dem offenen Sturmgewehr abschrecken und provozieren.

Dass Du hier die schwerbewaffnete Selbstjustiz legitimierst ist irre.

>Ja. Rittenhouse war auf dem Rückzug und stellte keine Gefahr da. Er war in keinem der drei Fälle der Aggressor. Es kann sein, dass Huber und Grosskreutz das anders wahrgenommen haben in der Situation (weshalb ich ihnen nicht die gleiche Verantwortung zuschreiben würde wie Rosenbaum), aber die Fakten sind, dass Rittenhouse kein active shooter war, Grosskreutz sogar mitteilte, dass er zur Polizei gehe, und keine Gefahr für irgendwen darstellte. Du kannst jemanden, der dich nicht in irgendeiner nachvollziehbaren Weise provoziert hat, nicht angreifen. Eine überdimensionierte Waffe zu führen in einem Bundesstaat, in dem das erlaubt ist, ist kein hinreichender Grund.

Er erschiesst u.a. jemanden, der mit einem Skateboard wedelt, oder?


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