Thema:
Re:Addendum flat
Autor: Doc Ower
Datum:19.11.21 07:41
Antwort auf:Re:Addendum von gille


>Zum Teil ist die Fichte Autochton gerade in Ostbayern und in den Alpen. Dort bildet sie auch Reinbestände. Oft disktieren zu hohe Schalenwildbestände die Waldstruktur. Fehlende Prädatoren sowie Jäger die einen schlechten Job machen sind der Grund dafür.
>Die Besitzstruktur ist auch ein faktor da im Privatwald der Fichtenanteil meist höher ist.


Die Fichte ist natürlich hier heimisch, aber trotzdem waren in Bayern die usrpünglichen Wälder eher Mischwälder mit einem hohen Buchenanteil. Das Problem sind ja nicht die Fichten per se, sondern auch wie sie gepflanzt sind - viel zu nah aneinander, sie haben oft bis in die letzten 1 - 2 Meter der Baumkrone keinen Nadelbewuchs.

Ursprünglich war viel mehr Platz zwischen den Bäumen.

>Die Fichte wurde nach dem Krieg auf Agrarflächen und gerodeten Waldflächen gepflanzt um den den BEdarf an Bauholz zu decken. Vielerorts wurde die Fichte auf Böden gepflanzt wo sie niemals hätte gepflanzt werden dürfen. Doch damals war auch die Politik ein treiber dieser entwicklung.

Das ist richtig, deswegen sollte das jetzt Stück für Stück zurückgenommen werden.

>Welche Arte Nutzwald und welche Schäden sind dort entstanden? naturbelassen heißt nicht bewirtschaftet ? Wasserschutzgebiet bedeuted nicht das eine Bewirtschaftung verboten ist.

Reiner Fichtennutzwald, Abstand zwischen den Bäumen oft weniger als 3m. Die Bäume sind reihenweise umgeknickt und es gibt jetzt einige Lichtungen mit massiven Schneisen.

Das Wasserschutzgebiet ist ein eingezäuntes Waldstück, das nicht bewirtschaftet wird. Dort stehen die Bäume weiter auseinander, neben Fichten gibt es Buchen, Birken und Eichen, und vor allen Dingen ein gesundes Unterholz mit reichlich bewuchs. Da gab es nach den Unwettern keine Schneisen, sondern maximal mal paar abgeknickte Äste.

>offensichtlich nicht

Das kommt ziemlich arrogant rüber.

>Renaturieren heißt nicht weg von der Forstwirtschaft sondern genau das gegenteil. Vielerorts wird genau dies schon seid Jahrzehnten umgesetzt. Nur es ist etwas anderes Wald umzubauen wie einen Maisacker umzupflügen. Renaturieren muss heißen eine Dauerwaldartige bewirtschaftung umzusetzen. Angepasste Wildbestände, wiederansiedlung von Prädatoren, Aufbau von Mischwäldern, Veränderungen der Forstlichen Nutzung. Es muss ein Mosaic aus Bewirtschafteten Flächen und Stillgelegten Flächen entstehen das System darf aber nicht starr sein.

Da stimme ich dir zu, ich habe den falschen Begriff gewählt. Ich meinte diese maximal gewinnorientierte Plantagenwirtschaft. Zum guten Renaturieren muss man dem Wald schon helfen und mit der Pflanzenwelt allein ist es nicht getan.

>Du solltest also den Förster dabei supporten den Wald zukünftig möglichst Naturnah zu bewirtschaften. Auf den Terrestrische Böden in Deutschland haben wir perfekte Bedingungen für eine Nachhaltige Rohstofferzeugung diese sollten wir nicht aufgeben vielmehr sollten wir die Dinge umsetzen die schon seid weit über Hundert Jahren bekannt sind. Alfred Möller hat  in dem Buch der Dauerwaldgedanke 1922 bereits erkannt wie wir aus meiner Sicht den Wald bewirtschaften müssen.

Auch da stimme ich dir zu. Ich kenn' hier in der Gegend einige Forstwirte (nicht förster; Bauern, denen Wälder gehören), und die interessieren sich Nullinger für solche Themen. Leider.


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