Thema:
Re:Addendum flat
Autor: gille
Datum:19.11.21 00:43
Antwort auf:Addendum von Doc Ower

>Danke schonmal für die Links. Tatsächlich geht es mir um den heimischen Wald. Ich bin sehr oft in der Natur unterwegs und es ist traurig, was für einen "Wald" wir hier weitestgehend haben. Wald ist ja wohl auch nicht der richtige Begriff, es sind Fichtenplantagen.

Zum Teil ist die Fichte Autochton gerade in Ostbayern und in den Alpen. Dort bildet sie auch Reinbestände. Oft disktieren zu hohe Schalenwildbestände die Waldstruktur. Fehlende Prädatoren sowie Jäger die einen schlechten Job machen sind der Grund dafür.
Die Besitzstruktur ist auch ein faktor da im Privatwald der Fichtenanteil meist höher ist.
Die Fichte wurde nach dem Krieg auf Agrarflächen und gerodeten Waldflächen gepflanzt um den den BEdarf an Bauholz zu decken. Vielerorts wurde die Fichte auf Böden gepflanzt wo sie niemals hätte gepflanzt werden dürfen. Doch damals war auch die Politik ein treiber dieser entwicklung.

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>Als dieses Jahr die großen Sommergewitter waren mit großen Überflutungen und Stürmen und Hagel, da hat es hier in der Gegend einen Nutzwald ziemlich zerlegt, die Schäden waren immens. Ein Teil des Waldes ist naturbelassen und gehört der Stadt, da sich ein Wasserschutzgebiet darunter befindet. Diesem Wald haben die Unwetter gar nichts angehabt.


Welche Arte Nutzwald und welche Schäden sind dort entstanden? naturbelassen heißt nicht bewirtschaftet ? Wasserschutzgebiet bedeuted nicht das eine Bewirtschaftung verboten ist.



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>Da hat's bei mir Klick gemacht


offensichtlich nicht

>dass wir eigentlich viel mehr den heimischen Wald wieder renaturieren sollten, weg von der Forstwirtschaft.

Renaturieren heißt nicht weg von der Forstwirtschaft sondern genau das gegenteil. Vielerorts wird genau dies schon seid Jahrzehnten umgesetzt. Nur es ist etwas anderes Wald umzubauen wie einen Maisacker umzupflügen. Renaturieren muss heißen eine Dauerwaldartige bewirtschaftung umzusetzen. Angepasste Wildbestände, wiederansiedlung von Prädatoren, Aufbau von Mischwäldern, Veränderungen der Forstlichen Nutzung. Es muss ein Mosaic aus Bewirtschafteten Flächen und Stillgelegten Flächen entstehen das System darf aber nicht starr sein. Weder Forstwirtschaft noch Naturschutz darf mit Scheuklappen auf das Ökosystem schauen. Gerade im hinblick auf den Klimawandel wird die erzeugung des Rohstoffs Holz sowie der Erhalt eines artenreichen Mischwaldes der möglichst nah an der Potentiell natürlichen Vegetation ist eine der wichtigsten Aufgaben der Förster sein.

Du solltest also den Förster dabei supporten den Wald zukünftig möglichst Naturnah zu bewirtschaften. Auf den Terrestrische Böden in Deutschland haben wir perfekte Bedingungen für eine Nachhaltige Rohstofferzeugung diese sollten wir nicht aufgeben vielmehr sollten wir die Dinge umsetzen die schon seid weit über Hundert Jahren bekannt sind. Alfred Möller hat  in dem Buch der Dauerwaldgedanke 1922 bereits erkannt wie wir aus meiner Sicht den Wald bewirtschaften müssen.

[https://www.anw-deutschland.de]


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