Thema:
Re:Arbeitgeberwechsel - Doppelte Hausführung flat
Autor: Kilian
Datum:08.11.21 08:19
Antwort auf:Arbeitgeberwechsel - Doppelte Hausführung von Mugen

Überleg dir das gut. Die Pendelei nervt hart, auch wenn es durch den zweiten Haushalt nicht täglich (nur am Wochenende?) wäre. Es ist einfach sehr viel Lebenszeit, die dafür drauf geht - mal abgesehen von der Zeit, die du abwesend nicht mit deiner Familie (und Freunden) verbringen kannst. Die zweite Wohnung kostet richtig Geld, wenn du dort nicht auf einer Luftmatratze schlafen, am Handy daddeln und Tütensuppe essen willst. Nicht alles von dieser Kohle kommt wieder.

Ich habe das zwei Jahre lang zwischen München und Regensburg gemacht - ohne in einer Beziehung zu sein oder gar Familie zu haben. Alleine meine Freunde nur am Wochenende sehen zu können, hat sich wie vom Leben abgehängt angefühlt. Und die Pendelei war trotz Bahnfahrt sehr stressig - diese Routine am Freitagnachmittag und Montag in aller Herrgottsfrüh habe ich gehasst.

Jetzt, mit Familie, käme mir das nie in den Sinn - und meine Freundin würde mir auch was erzählen, wenn ich sie mit allem alleine lassen würde. Das dürfte eure Familie auch ganz schön belasten, wenn du viel seltener da bist und nicht mehr viel mitkriegst.

Meine Eltern haben das über ein paar Jahre gemacht, als wir in der Pubertät waren und mein Vater einen super Job in München bekommen hatte. Es hat unser aller (!) Beziehung so sehr belastet, dass wir nach zwei Jahren alle von NRW nach München gezogen sind. Das war, rückblickend betrachtet, wohl die Rettung unserer Familie. Und wir Kinder haben nach etwas Anlaufschwierigkeiten (ein, zwei Jahre!) die neue Situation gut gemeistert und sind heute schon fast dankbar für den neuen Input, den wir durch den Umzug bekommen haben.

Für mich ist klar, dass in eurem Fall ein gemeinsamer Umzug mittelfristig für alle denkbar sein muss und nicht wegen Schulsystem / Freunden / Angehörigen / Haus etc. definitiv ausgeschlossen wird. Wenn Letzteres der Fall ist, würde ich es sein lassen.


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