Thema:
Wien ist da afaik auch echt vorbildlich flat
Autor: dixip
Datum:04.11.21 18:18
Antwort auf:Re:Umweltbundesamt für Verteuerungen beim Autofahren von hellbringer

>Im Endeffekt sind viele Autofahrten unnötig und das kann im Endeffekt nur über den Preis gesteuert werden. Je teurer Autofahren wird, umso weniger ist man dafür bereit für diese Bequemlichkeit Geld auszugeben.

Im Grundsatz bin ich bei Dir. Das Auto ist noch zu selbstverständlich, man fährt zu gerne und zu viel. Ich auch. War für mich bisher klar, dass ich einen Kumpel in Hamburg mit dem Auto besuche (von Münster, ca. 300km 1 Weg), so 1-2x im Jahr. Fährt man entspannt mit dem Auto hin, ist sogar rein auf Sprit bezogen billiger als die Bahn. Mit dem E-Up wird die Betrachtung bei mir schon etwas anders sein, weil 2x nachladen wohl am effizientesten wäre. Bei der Bahn muss ich mich dann für Sparpreise auf Züge festlegen und kann nicht noch mal spontan etwas länger bleiben, was bisher eben auch für Auto gesprochen hat. Aber trotzdem: Alleine ne Strecke mit sehr guter Bahnanbindung und quasi ohne Zeitverlust Bahn vs. PKW: Ey, da muss man ÖPNV nutzen!


>Ich wohne in Wien und mein Büro ist auch in Wien. Ich könnte jetzt 20 Minuten mit dem Auto fahren oder 40 Minuten mit den Öffis. Aber allein finanziell wäre das komplett idiotisch das Auto zu nehmen. Eine Jahreskarte für ganz Wien kostet 365€. Ein Parkplatz an meinem Arbeitsort kostet 120€ monatlich, also 1.440€ im Jahr, und das ist die Zeitersparnis einfach nicht wert.

Hatte ich letztens noch im Radio gehört: Wien hat vor 20-30 Jahren die Initiative gestartet, den ÖPNV zu stärken. Aber Wien ist halt auch ne Großstadt, Hauptstadt eines Landes, reich,... Da geht natürlich viel. Und die Preise sind natürlich traumhaft.


>Und ich denke das muss das Ziel sein. Öffentlichen Verkehr günstig und Autofahren teuer machen. Anders kann man Leute nicht dazu bringen das Auto stehen zu lassen. Selbst wenn ein ausreichendes öffentliches Verkehrsnetz vorhanden ist, fahren die Leute trotzdem mit dem Auto, weil es meistens schneller und bequemer ist.

Es wird eben nicht überall gehen. Hatte das schon mal gesagt: Mein Arbeitsweg sind 12min Auto vs. ~60min Zug/Bus, dank riesiger Umwege und umsteigen.
Es macht dort überhaupt keinen Sinn, den ÖPNV auszubauen, weil diese Verbindung eh von zu wenigen Leuten zur gleichen Zeit genutzt werden wird.
Ein Bus für mich alleine macht halt auch keinen Sinn, weder finanziell noch ökologisch.

Eben für diese Bereiche ist ein E-Auto oder eine andere CO2-neutrale Antriebstechnik auch für die nächsten 50 Jahre noch total angesagt.

In den Städten und in den Korridoren, wo viel Verkehr mit gleichen Zielen unterwegs ist, da muss dieser Verkehrsfluss zusammengelegt werden. LKWs auf Züge, wenn sie alle von HH nach München wollen, die gigantischen Pendlerströme in die Innenstädte spätestens am Stadtrand auf Park&Ride umswitchen, gerne vorher mit S-Bahnen etc. einsammeln.

Und dafür mus Sprit jetzt nicht zwigend 5€ kosten, aber unangenehmer muss das Tanken schon ausfallen. Aber weitere Regeln (PKW-Verbot in Städten, Bürgertickets zu günstigen Kursen für ÖPNV in Städten, überhaupt Park&Ride im großen Stil, große Autos teurer machen durch 3.MWSt-Satz oder KFZ-Steuer.....) können ja auch steuernd wirken und nicht alle treffen den "armen" Pendler, der keine Alternativen und kein Geld hat.


< antworten >