Thema:
Re:Bananenrepublik flat
Autor: JPS
Datum:22.10.21 15:44
Antwort auf:Re:Bananenrepublik von Pezking

>Ja, und? Ist doch erst mal völlig wurst, ob er den Holocaust aus Dummheit, for teh lulz oder als aufrichtiger Fascho verharmlost.

Das Problem ist, dass der Artikel ein falsches Bild über die Ursachen vermittelt und diese Aussagen, die nur einen Promille-Bereich des "Drachenlord-Contents" ausmachen, dabei viel zu hoch gewichtet.

Im Artikel steht: "Er pöbelt, provoziert, teils frauenfeindlich, auch antisemitisch. Er polarisiert so sehr, dass sich eine ganze Gemeinschaft aus vorwiegend jungen Leuten formiert hat, die hassen, was er tut, und ihn seit Jahren nicht nur im Netz verfolgen..."

Das liest sich für den uninformierten Leser so, als hätten die frauenfeindlichen und antisemitischen Aussagen zu einem nicht unwesentlichen Teil zu diesen Mobbing-Events geführt. Zumal diese Ausrede dann von einem der Angreifer (oder "Zeugen", wie er im Artikel genannt wird) als Auslöser genannt wird, ohne dass dies vom Artikel hinterfragt wird.

Tatsächlich hat dazu aber seine allgemeine Persönlichkeit und deren Darstellung im Internet geführt. Das wäre kein Stück anderes gelaufen, wenn er sich nie antisemitisch geäußert hätte.

>Nein, diese Idioten nehme ich ja auch nirgends in Schutz. Ich gewinne nur partout nicht den von DasReptil kolportierten Eindruck, dass es sich bei diesem Dracheneumel um einen völlig Unschuldigen handelt, gegen den sich die ganze Welt verschworen hat.

Mir geht es eigentlich nur darum, dass der Zeitungsartikel ein verfälschtes Bild über die Ursachen zeichnet, wenn er dabei diese Aussagen als Grund nennt oder sie zumindest als relevant darstellt.

Ansonsten ist mir der Typ relativ egal, obwohl ich seine Körperverletzungen auch als vernachlässigbar ansehe, wenn man sich vor Augen führt, dass selbst die Polizei mind. in einem Fall die Bedrohung für so massiv hielt, dass sie dafür ein Sondereinsatzkommando von einem Bundesliga-Spiel abgezogen hat.

Wenn das die Rahmenbedingungen sind, ist ein Werfen vom Gegenständen auf diese Angreifer für mich durchaus nachvollziehbar und auch strafrechtlich sehr fraglich, ob man hier ein so hohes Maß an Selbstbeherrschung erwarten darf, wenn Täter gezielt zum eigenen Schutzraum pilgern um einen in verschiedenster Form zu belästigen.

Selbst ausgebildete Spezialkräfte können sich in einer solchen Lage teilweise nicht beherrschen, aber hier wird es von einem "normalen Bürger" (dass er das nicht ist sollte für die strafrechtliche Beurteilung nicht relevant sein) über Jahre hinweg durchgehend erwartet? In den USA hätte er vermutlich in manchem Bundesstaat die Angreifer sogar straffrei erschießen dürfen.


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