Thema:
Re:Ey, „Hawaii“ darf man die bald auch nicht mehr nennen! flat
Autor: suicuique
Datum:12.10.21 11:48
Antwort auf:Re:Ey, „Hawaii“ darf man die bald auch nicht mehr nennen! von Lord Chaos

>>Ja aber so ist es doch nicht, oder?
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>>Ein Person die sich zu den Sinti und Roma zählt hat jedes Recht von mir zu verlangen, dass ich sie nicht als Zigeuner bezeichne. Und das sollte auch jeder respektieren.
>>Was diese nachvollziehbare Betroffenheit jetzt mit einem kulinarischen Gericht zu tun haben soll leuchtet mir in der Tat nicht so wirklich ein.
>>Oder geht es darum den Begriff Zigeuner weitestgehend aus jeglichem Sprachgebrauch zu verbannen? Das halte ich für ein Vorhaben das ich ambivalent sehe.
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>Es geht darum, dass man die Menschen sensibilisiert, dass manche Begriffe einfach nicht mehr gehen und das geht halt schwer, wenn Begriffe wie Neger, Mohr oder Zigeuner nach wie vor im Alltag gebräuchlich sind.
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>Wie willst du beispielsweise einem Kind erklären, dass Zigeuner oder Neger eigentlich Schimpfworte sind, es auf der anderen Seite aber beim Bäcker um die Ecke einen Negerkuss ist und der Onkel dann Abends zum Zigeunerschnitzel einlädt?


Indem ich ihm den Unterschied beibringe?
Ich bin in einer Zeit aufgewachsen als es Negerküsse und Zigeunerschnitzel und war dennoch in der Lage zu erkennen dass die Begriffe in der Anrede klar rassisitisch waren. Und habe mein Verhalten entsprchend angepasst.

Wann haben wir als Gesellschaft eigentlich das hehre Ziel vom aufgeklärten Menschen aufgegeben?
Mittlerweile geht es nicht darum den Menschen beizubringen wie sie mit FakeNews/Vorurteilen/etc umgehen sondern diese aus dem Alltag restlos zu tilgen dass es zu dieser "Herausforderung" erst gar nicht kommt.

Meine persönliche Meinung ist, dass das so nicht funktionieren wird.

>Weil die meisten Restaurants und Co. das schon länger umgestellt haben

Ich meinte das ganz offensichtlich auf die Zeit bezogen als es diesen Begriff noch gab.

>- aber wie du selbst siehst, reicht es ja immer noch für einen Aufreger.

Ich rege mich keineswegs auf.
Ich bin aber durchaus der auffassung dass es Grenzen der Deutungshoheit gibt die man für sich beanspruchen kann. Auch für die jeweils Betroffenen.

gruß


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