Thema:
Re:Die Position der FDP flat
Autor: token
Datum:18.09.21 18:27
Antwort auf:Re:Die Position der FDP von Telemesse

>>>>>>Damit kann man sich das selber ausrechnen. Es geht um insgesamt von 1751-2017. Deutschlands Anteil daran ist ca 7 mal so hoch wie der von China, wenn man es auf die aktuelle Bevölkerungszahl bezieht.
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>>>>>Es ist halt trotzdem nicht die fürs Klima relevante Größe. Und der moralische Betrachtungswinkel bringt uns in der Diskussion ja auch nicht weiter, sonst zieht China noch den Schluss, dass es seinen CO2-Ausstoß versiebenfachen kann um Fairness herzustellen.
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>>>>Bitte immer nur und ausschließlich weiter nach China schielen, bevor man auch selbst etwas anpackt.
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>>>>Es hat grundsätzlich noch NIE in JEGLICHEN Lebenslagen geholfen auf andere zu gucken oder mit dem Finger auf diese zu zeigen um etwas zu verändern.
>>>>Das gilt im übrigen auch für den Klimaschutz.
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>>>>Das du "Wohlstand"(was auch immer das nach westlichen Vorstellungen sein mag) aber offensichtlich  vor einer lebenswerten Umgebung setzt und damit wirklich alles torpedierst, kann man da nicht wirklich viel machen.
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>>>>Mal davon ab, dass du uns eine Abkehr von diesem Luxusleben, auch völlig unabhängig vom Klimawandel auf Dauer glücklicher machen würde.
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>>>Nach meiner Einschätzung des Naturells des gewöhnlichen Erdenbewohners habe ich große Zweifel daran das ein Verzichtsmodell global nennenswert Nachahmer finden dürfte. Es muss also gelingen statt Verzicht Co2 neutrale Alternativen zu entwickeln sonst wird das nicht funktionieren.
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>>Die Konsequenz des Verzichts auf das freiwillige "temporäre" downsizen ist der dann durch Naturkatastrophen erzwungene Verzicht weil unsere Systeme brechen werden.
>>Nur dann so, dass man aus der Nummer nicht mehr rauskommt.
>>Sinnvoll?
>>Davon ab ist temporäres Downsizing bei einem Investment für die breite Bevölkerung eh Normalität, wer bspw. einen Kredit aufnimmt und sich ein Haus baut ist erstmal finanziell auf Rille und ackert doppelt, einmal bei der Abbezahlung und beim Aufbau.
>>
>>Ich find die Argumentation entsprechend hanebüchen. Sie bietet keine Lösung an. Sagt nur was angeblich nicht ginge. Und dass es nicht ginge stimmt halt nicht. Es würde schon gehen wenn man es einfach macht.
>>
>>Aber einige Menschen wollen sich halt lieber in die globale Armut katastrophieren statt die Zukunft zu gestalten und was geiles und nachhaltiges aufzubauen.
>
>Du kennst in deiner Argumentation offenbar nur Extreme und kommst mit Ansätzen die bei realistischer Betrachtung einfach nicht funktionieren werden.


Was extrem ist, ist die Perspektive die wir aktuell haben. Entsprechend ist die Argumentation.
Auf der einen Seite kippt's in der Umwelt, and again, wieder waren die pessimistischen Annahmen zu optimistisch, das ist der rote Faden.

Auf der anderen Seite eine Wirtschaft die jetzt schon im Schwebezustand ist mit negativen Zinsen und einer unwirtschaftlichen Mittelstandsblase die nicht performt sondern sich verwaltet, was geht, weil Negativzins, nur geht das halt nicht ewig.

Und was Kreisläufe angeht, da kannste schon sehen was für einen Effekt das hat wenn mal ein Schiffchen quer steht, was denkst du wird los sein wenn's global und chaotisch anfängt zu scheppern.

Das sind keine Untergangsphantasien sondern logische Ketten. Das Ausmaß ist erschlagend, an sich müsste man dieses Perpetuum Mobile Wirtschaft solange es sich so hält all in auf Restrukturierung drehen, das ginge jetzt noch und es gibt an sich auch keine andere Option die vernünftig wäre.

Stattdessen wird halt nur erzählt was nicht ginge, alles kaputt diskutiert und sich in falscher Sicherheit wähnend der Kopf in den Sand gesteckt.
Bis der Arsch Feuer fängt. Und dann ist es zu spät.

>Dabei ist völlig unabhängig ob einem das gefällt oder nicht. Was soll den „temporäres downsizing“ konkret sein?

Ein übergangsweises abdrehen von Energiebedarf wo es nicht der Restrukturierung geht, eine Umwidmung von Produktionsketten und einhergehender Rückbau von Konsumgütern die nur um des Konsums Willens existieren. Da Produkte des Bedarfs auf Nachhaltig bürsten, dafür den Dienstleistungssektor stärken. Umbau von Infrastrukturen.
Mehr lokale Güter.
Versorgungsnetze breiter aufstellen damit Ausfälle aufgefangen werden.

All das würde temporär den Gürtel erstmal enger schnallen, bestimmte Produkte wären nicht mehr verfügbar. Preise würden steigen. Gewohnheiten im Hinblick auf Aspekte wie und wo mach ich Urlaub würden sich stark verändern.
Das kennen wir im Grunde schon weil uns die Pandemie einen Vorgeschmack darauf gegeben hat.
Und die Pandemie ist halt Kindergarten im Vergleich damit was uns die Klimakatastrophe aufzwingen wird, entsprechend müssten wir genau jetzt proaktiv handeln statt diese endlosen Abwieglerdiskurse zu führen. Es geht nicht um Meinungen, Vorlieben, Argumentationen, Sichtweisen, es geht darum dass wir noch ein Stück weit gestalterische Kontrolle haben, und die gilt es zu nutzen, denn wir werden die Kontrolle verlieren.

Zudem ist der Kollaps der hier ausgelegt wird kein neues Phänomen, wir kennen das als Inselerscheinungen, Beispiel Lieferungsketten, Beispiel Hyperinflation in diversen Staaten, Beispiel Sturzregen in einer Region. Das geht alles ganz schnell, du gehst in einer Welt pennen die du für gegeben hälst und wachst in einer komplett anderen Welt auf und reibst dir die Augen.

Sowas steht nun nicht mehr als Inselereignis aus, sondern als globales Phänomen.
Natürlich klingt das unglaublich und extrem, so extrem dass man es nicht glauben möchte.
Das ist die Krux, denn es ist halt wahr.

>Für Verzichtsstrategien die den Menschen wirklich etwas abverlangen gibt es keine demokratischen Mehrheiten. Sieht man doch aktuell ganz gut an den Wahlprognosen und an den Ergebnissen der Grünen. Sobald es ernst wird und die Leute erkennen das sie mit tasächlichen Kostensteigerungen und Entbehrungen konfrontiert werden sollen, geht die Zustimmung in den Keller und man tendiert lieber zu Mutti 2.0.  Insofern ist die Verbots- und Verzichtsstrategie eine, die einfach aufgrund der Psyche des Menschen, nicht mehrheitsfähig ist.
>Und ich bezweifle auch das permanente Panikmache und Weltuntergansprophezeiungen ein brauchbarer Motivator sind. Da hab ich eher das Gefühl das viele dann irgendwann einfach in den Yolo Modus schalten, weil der Glaube daran überhaupt irgend etwas ändern zu können immer geringer wird.
>Vielleicht sollte man mal anfangen eine positive Vision der Zukunft zu propagieren, die für die Menschen erreichbar und erstrebenswert ist und die alle mitnimmt und berücksichtigt.


Das kann man tun. Als die Amis zum Mond wollten war das so eine positive Vision die dann auch ein unglaublich großes Rad gedreht hat. Da war keine Weltraum-Firma, es hat das ganze Land in Beschlag genommen. Ich persönlich sehe die Situation entsprechend auch als größte Chance der Menschheit sich jetzt auf das Wesentliche zu besinnen und in etwas neues und besseres aufzubrechen, gemeinsam. Es würde sich amortisieren. Aber es funktioniert nicht wenn es schon an der Anerkennung der Problematik und ihres Ausmaßes hapert. Noch immer reden wir darüber was angeblich nicht ginge statt in Lösungen zu denken und die Ärmel hochzukrempeln. Und zur Anerkennung gehört für mich auch dieses aktuelle Alibigehampel als solches zu benennen und nicht zu akzeptieren, weil es nicht reicht.


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