Thema:
Re:Robin Alexander - Machtverfall flat
Autor: Matze (deaktiviert)
Datum:07.08.21 15:21
Antwort auf:Re:Robin Alexander - Machtverfall von AlterZockherr

>Aber was bedeutet das konkret bzw. was hätten denn die anderen Kandidaten so furchtbar schlimmes angerichtet, was Laschet offenbar nicht anrichten kann?
>Den Schäuble fand ich übrigens immer schon ausgesprochen übel. Imho so ein typischer Machiavelli-Politiker. Den hätte man seinerzeit auch besser verhindert!


Das Hauptargument bei der Kanzlerkandidatur war, dass Söder trotz momentan höherer Beliebtheit schlechtere Chancen hätte, weil sich alle linken und liberalen Kräfte auf ihn einschießen würden. Material gibt es da reichlich: Seine "Macho-Politik", seine Rechtsaußen-Meinung, mit der er der AfD vergeblich das Wasser abgraben wollte und seine charakterlichen Defizite, die ihm schon zahlreiche Kollegen öffentlich attestiert haben. Hinzu kommt, dass der Zustand der CDU so fragil wäre, dass sie zerbrechen würde, wenn Söder ihr eine weitere Niederlage zufügt.


Obwohl Merz als Parteivorsitzender favorisiert war, wollten ihn viele nicht, weil er vorher bei der Verschiebung des Parteitags von einer "Intrige des Establishments" gesprochen hatte, womit natürlich die verhasste Merkel gemeint war. Viele hatten Angst, dass Merkel sich im Wahlkampf wegen ihm von der CDU distanzieren könnte.

Hinzu kam dann, dass Laschet eine wirklich überzeugende Rede abgeliefert hat, weil er als einziger kapiert hat, dass die Delegierten nicht in der Halle sind sondern zu Hause vor ihrem PC sitzen. Während die anderen ihr übliches Programm abgespult haben, hat er sich bewegt (im Wissen, dass die Kamera ihm folgt), ist auf die Kamera und damit scheinbar auf die Leute zugegangen, hat die Bergwerks-Erkennungsmarke seines Vaters in Großaufnahme gezeigt und dazu was von Vertrauen erzählt, das dort lebensnotwendig gewesen sei und über das die Delegierten jetzt zu entscheiden hätten. Am Ende hat das für eine knappe Mehrheit gereicht.


Antworten nicht möglich, siehe Info neben Nickname