Thema:
Re:Uff... flat
Autor: tHE rEAL bRONCO 2ND
Datum:19.07.21 21:56
Antwort auf:Re:Uff... von token

>Den Vergleich mit VAR finde ich recht unpassend, weil all die Probleme die es da gibt betreffen nicht die Stopzeit.

Um ehrlich zu sein meinte ich mit “im weitesten Sinne” wirklich “weit”, nämlich eine gravierende Änderung, die zum Wohle des Sports dient. Und da sehe ich beides, VAR wie Stopzeit, kritisch.

>Ein Problem mit VAR ist die Auslegungssache.
>Weil der VAR-Einsatz durch unterschiedliche Schiri-Teams teils gravierende Unterschiede bei der Anwendung zeigt, erzeugt das natürlich ein (berechtigtes) Ungerechtigkeitsempfinden.
>Solche Interpretationsräume gibt es bei der Stopzeit nicht, "Ball ist im Spiel" kann ziemlich klar definiert werden.


Das ist unbestritten, ja.

>Auch den Punkt "für Zuschauer geht was kaputt" sehe ich erstmal nicht. Als Fan ist mir die Nachspielzeit aufgrund des Mangels an Transparenz ein Dorn im Auge, manchmal kann man sich nur wundern wie viel oder wie wenig nachgespielt wird, oder wie Nachspielzeiten trotz anderer Anzeige über Maß gestreckt werden.
>Bei der Stopzeit hast du auch als Fan totale Transparenz. Es ändert sich ja auch erstmal nichts, nur eines, ob eine Mannschaft 20, 60 oder 120 Sekunden um einen Strafstoß/Eckstoß/Abstoß/Einwurf auszuführen ist Wumpe, es zählt nur wenn der Ball rollt. Ob sich jemand bei Unterbrechung 10 Sekungen die Wade hält und dann aufsteht oder es den Hubschraubereinsatz braucht ist Wumpe, es zählt nur wenn der Ball rollt.
>
>Rein sportlich passiert nur eines, man nimmt den ganzen Unarten unfair auf Zeit zu spielen, also Zeit runterlaufen zu lassen obwohl gar nicht Fußball gespielt wird, jedwede Wirkungskraft.
>Von allen denkbaren Regelanpassungen im Fußball scheint mir die Stopzeit die absolut sinnigste und am einfachsten umsetzbare. Die Art wie wir heute die Spielzeit stoppen ist komplett hanebüchen imo.


Da haben wir wohl etwas unterschiedliche Vorstellungen von den Dingen, die am Fußball störend sind und welche nicht. Fußball wurde deswegen der populärste Sport, weil er simpel aber schwer zu meistern ist. Für mich klingt das alles nach Überregulierung (wenn man bedenkt, was aufgrund einer Stopzeit noch möglich ist... Gott bewahre) für Probleme die keine sind. Ich habe auch nichts gegen Zeitspiel, das ist eine valide Taktik. Und ich bin mir sicher, dass sich Spieler neue Taktiken ausdenken werden, die das extreme Zeitschinden ersetzen. Genauso verhält es sich mit der Zeitstrafe bei einer Gelben: Das hat Einfluss aufs Spiel, das muss man als Spieler beachten - egal ob du in der 9. oder 90. Minute die erste Gelbe bekommst. Dies mit einer Zeitstrafe zu belegen ist keine simple Anpassung sondern ein grundlegender Eingriff ins Spielsystem. Siehe Eishockey: Furchtbar, ich hasse dieses System!

Will sagen: Die potentiellen Nachteile wiegen für mich deutlich schwerer als die Vorteile.

>Einzige Sorge, es geht der FIFA nicht um Fairness sondern um Vermarktung und Geld, und Stopzeiten im Fußball zu etablieren ermöglicht eben neue Werbekonzepte, und dass man solche Optionen liegen lässt halte ich, egal was man vorher verspricht, für ausgeschlossen.

Das kann man, denke ich, als gegeben ansehen. Das kommt so sicher wie der Mensch Luft zum Atmen braucht :-)

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