Thema:
Re:Wer profitiert, wer verliert (um Kohle gehts!) flat
Autor: Phil Gates
Datum:13.07.21 12:45
Antwort auf:Re:Wer profitiert, wer verliert (um Kohle gehts!) von MH

>>>Meine Frau und ich sind beide Akademiker, arbeiten in der Pharmaindustrie und wir werden trotzdem noch 5 Jahre Schulden für unser Eigenheim abbezahlen. Mein Grundstück hab ich von meinem Vater geschenkt bekommen - der konnte sich das und sein eigenes Haus als Alleinverdiener erarbeiten --> ohne Studium.
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>>Mittlerweile haben wir doch mehr Leute die ein Studium als eine Ausbildung absolvieren was das Ganze natürlich massiv entwertet zudem wird das Thema immer globaler man konkurriert halt auch mit dem Inder der für 1/4 des Geldes arbeitet.
>
>Sorry, das kam jetzt falsch rüber.
>Das was Du schreibst ist natürlich richtig, aber es zeigt auch wie übel die Situation sich vor allem für Leute ohne Studium entwickelt. Die gibts ja immer noch. Leute die in Einzelhandel, Tourismus oder Gastronomie beschäftigt sind und noch dazu in einem Mietverhältnis stehen. Die gehören genau so zur Gesellschaft. Wenn man diese Schicht weiter ausbeutet wird sie irgendwann aus Verzweiflung nur noch verbrannte Erde sehen wollen. Das ist dann ein Problem das wir alle haben - bzw. unsere Kinder. Ich glaube nicht daß die FDP die Lösung für diese Entwicklung hat.


Und ich glaube nicht, dass die Grünen oder die Linken etc. die Lösung dafür haben. Wie soll das denn aussehen? Klar, von den Reichen nehmen und den Armen geben klingt erst einmal super. Unterschreibt jeder, von den 1% wirklich Reichen mal abgesehen. Nur: In der Praxis schaffen es die Reichen, ihre Steuerlast zu "optimieren", während die, die es trifft und die diese Party bezahlen wir aus der gehobenen Mittelschicht sind. Das führt dann dazu, dass noch weniger von uns sich ein Häuschen u.ä. leisten können und wir schleichend selbst ins Prekariat abrutschen.

Völlig außer Acht bleibt bei Dir das Klimathema. Das wird sicherlich gerade die Armen am Härtesten treffen. Aber der Ansatz der Grünen, CO2 teurer zu machen, löst das Problem nicht. Die Oma mit kleiner Rente kann sich jetzt schon kaum noch die Heizung leisten und erzeugt vermutlich recht wenig CO2, während unsereins vermutlich kein Gramm CO2 einspart, sondern halt etwas mehr beim Tanken und für einen Flug bezahlt und das war's. Richard Branson, Jeff Bezos und Elon Musk etc. schicken weiterhin Superreiche ins All. Diese Idiotie (auch wenn sie technisch faszinierend ist) muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Für 5 Minuten Schwerelosigkeit blasen die den jährlichen CO2-Ausstoß einer Kleinstadt in die Luft. Die Schmerzgrenze für diese Leute wird sicherlich über eine CO2-Steuer, die sich ja auch Normalverdiener noch leisten können müssen, nicht erreicht. Da gefällt mir das Konzept der FDP - die auch keine Klimaleugnerpartei ist - Innovationen bei erneuerbaren Energien usw. gezielt zu fördern, deutlich überzeugender, zumal wir da ein Feld hätten, wo wir nach dem Ende der Autoindustrie als Stützpfeiler der Wirtschaft anknüpfen könnten.


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