Thema:
Re:Vettel-Interview im Spiegel flat
Autor: Phil Gates
Datum:27.06.21 16:19
Antwort auf:Re:Vettel-Interview im Spiegel von Sockenpapst

>>Denn die Karren gibt es schon, sie sind zu schade um sie wegzuwerfen, und allein die Herstellung eines neuen Autos verschlingt ca. 70% des CO2, was das Fahrzeug in seinem ganzen Leben bilanziert verursacht. Das wird in der Debatte verschwiegen. Abwrackprämien, E-Auto-Prämien etc. sind Konjunkturprogramme für die Autoindustrie, haben mit Umweltschutz aber nichts zu tun.
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>Das vorgebliche Verschweigen habe ich zwar irgendwie nicht mitgekriegt, aber es liegt auf der Hand, zukunftsorientierte Politik zu machen, indem gesetzlich darauf hingewirkt wird, dass Neuanschaffungen so umweltschonend wie möglich sein müssen, sei es durch Abgasnormen, Steuern oder ultimativ durch Verbrennerverbote für Neuzulassungen. Ein Technologiemuseum ist nicht wirklich eine umwelt- oder wirtschaftspolitische Option, wenn man Emissionen tatsächlich senken und eine Automobilindustrie behalten will.
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>(Und ja, es steht völlig außer Frage, dass es massive Fehlanreize für verfrühte Neuanschaffungen gab und gibt, allen voran bzgl. Firmenwagen. Ändert aber nichts daran, dass man den heutigen Fahrzeugbestand nicht einfach einfrieren und deren Halter aus allen steuerungspolitischen Überlegungen ausklammern kann.)
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>Andersrum gefragt - welche konkreten politischen Forderungen hättest Du denn zum Fahrzeugbestand?


Hä? Nochmals: 70% der Emissionen verursacht ein Auto bei der Herstellung, nicht beim Fahren. Neuanschaffungen sind NIEMALS umweltfreundlicher als das Fahrzeug, welches sie ersetzen. (Alte) Autos fahren, die es nun einmal schon gibt, ist erheblich umweltfreundlicher (nicht: total unproblematisch) als jedes E-Auto. Bei E-Autos dürfte die Herstellung noch deutlich umweltschädlicher sein als bei Verbrennern. Und selbstverständlich könnte man den jetzigen Fahrzeugbestand mehr oder weniger einfrieren, es gibt genug Autos im Bestand, der Bestand ändert sich auch nicht wahnsinnig. Will man nicht. Hängen ja Arbeitsplätze dran.

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