Thema:
Re:Ohne Kernkraft wird der CO2 Ausstoß nicht sinken flat
Autor: _bla_
Datum:23.06.21 19:29
Antwort auf:Re:Ohne Kernkraft wird der CO2 Ausstoß nicht sinken von Telemesse


>Hört sich an wie O-Ton Baerbock. Doch leider ist die Realität nicht so simpel wie es sich anhört.

Hast du nicht gerade verkündet, es wäre im Grunde egal, wie realistisch politische Vorschläge sind, Hauptsache ein zuversichtliches Zukunftsszenario wird vermittelt? ;)

>1. Pumpspeicherkraftwerke gibt es bereits dort wo es topographisch möglich ist. Leider sind deren Kapazitäten limitiert und nicht beliebig steigerbar. D.h. die sind ein Baustein, der bereits jetzt genutzt wird.

Natürlich sind Pumpspeicherkraftwerke durchaus begrenzt, das heißt aber nicht, das dort schon alle möglichkeiten ausgereizt sind. Es gibt hier durchaus noch erhebliche Steigerungsmöglichkeiten.

>2. Akkus: Viel zu geringe Kappazität. Mit aktueller Technik wäre das benötigte Speichervolumen nie zu erreichen.

Doch, da geht es viel mehr um Skaleneffekte, bspw. Zebra Akkus bestehen aus lauter preisgünstigen und in ausreichenden Mengen vorhandenen Rohstoffen. Die Nachteile, die sie als Akku für E-Autos haben (Energiedichte, Betriebstemperatur), spielen bei einer Verwendung als stationärer Energiespeicher kaum eine Rolle. Und: Wir werden nicht so viel Speichervolumen brauchen, damit wir einfach nur im Jahresdurchschnitt ausreichend viel Strom produzieren. Der Speicherbedarf dafür wäre in der Tat gigantisch. Es wird Zeiten im Jahr geben, wo wesentlich mehr Strom produziert werden könnte, als verwendet werden kann. Neben Speichertechnologie kann es sich aber auch lohnen, in manchen Bereichen mit extrem hohen Energieverbrauch große Produktionskapazitäten zu schaffen und dann halt nur dann zu produzieren, wenn gerade sehr viel billiger Strom vorhanden ist. Das Aluminium für das ganze Jahr wird dann halt in der warmen Jahreshälfte produziert. Das braucht dann zwar zusätzliche Fabriken, profitiert dann aber von extrem günstiger Energie.

>3. Der Strom muss dann vorhanden sein wenn er benötigt wird. Im Sommer bei schönem Wetter ist der Bedarf aktuell gering und die Einspeisung durch Photovoltaik hoch und somit unnütz. Zu den Zeiten wo Strom benötigt wird kommt dagegen nicht viel Strom vom Dach.

Tagsüber ist der Bedarf wesentlich höher als in der Nacht, auch völlig ohne Klimanlagen und da gibt es eben auch wesentlich mehr Solarstrom. Derzeit ist es so das die Speicherkapazitäten gar nicht genutzt werden um tagsüber überschüssigen Solarstrom zu speichern, sondern Nachts wird Strom aus Braunkohle und Kernenergie gespeichert, um sie dann Mittags zu den Tagesspitzen wieder freizugeben.

[https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Tagesverlauf_des_Stromverbrauchs.svg]


< antworten >