Thema:
Re:Union lässt CO2-Kompromiss platzen flat
Autor: Telemesse
Datum:22.06.21 20:15
Antwort auf:Re:Union lässt CO2-Kompromiss platzen von token


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>Aber da endet auch schon der Gestaltungsraum des kleinen Mannes. Und genau deswegen ist es umso wichtiger Handlungsdruck bei Handlungsfähigen aufzubauen. Und Echtkosten auch da an Mitverursacher zu delegieren.
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Aber genau in dem konkreten Fall der Heizkosten wird doch überhaupt kein Handlungsdruck aufgebaut.
Beim Neubau bauen wir als Hausverwalter ohnehin immer die modernste/effizienteste Heiztechnik ein. Das ist meist Blockheizkraftwerk oder Gasbrennwert kombiniert mit Solar und teils auch mit Wärmepumpe. Beim Austausch alter Heizungen bauen wir, wie wahrscheinlich jeder andere auch, ebenfalls immer schon die neueste und effizienteste Heiztechnik ein. Eben auch weil es nach ENEV ohnehin vorgeschrieben ist. Nun ist es aber eben so das selbst die modernste Heizung in 5 oder 10 Jahren nicht mehr die effizienteste ist weil die Entwicklung eben kontinuierlich weitergeht.
Jetzt haben wir also z.b. eine 10 Jahre Wohnanlage mit 50 Wohneinheiten und einer Heizung die zur Erbauungszeit State of the Art war. Jetzt kommt der CO2 Aufschlag und alle müssen zahlen.
Soll ich jetzt hergehen und eine Top Heizanlage noch vor der Hälfte ihrer eigentlichen Lebensdauer rausschmeissen und eine komplett neue Anlage die vielleicht ein paar Prozent effizienter sein mag bei geschätzten 100k Kosten einbauen. Das ist doch komplett realitätsfremd und sicher auch weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll. De facto heißt das das du heute dafür bestraft werden sollst, das du vor 10 Jahren keine Heiztechnik eingebaut hast die allerdings erst heute Stand der Technik ist und die es vor 10 Jahren vielleicht noch gar nicht gab.
Gleiches doch auch im Einfamilienhaus. Wegen 100 oder 200 Euro im Jahr schmeisst doch niemand einen einwandfrei funktionierenden Heizkessel raus und kauft für 10k einen Neuen.

>Ich persönlich denke, wenn man versuchen möchte solche Prozesse indirekt anzustoßen und auf Selbstregulierungen des Marktes zu hoffen, statt einfach Gesetze zu formulieren wer was im welchem Umfang leisten soll und bei Verstoß zu strafen, dann ist das ein Weg.
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>Aber wie solche Belastungen konstruiert und dann auch verargumentiert werden halte auch ich für äußerst unglücklich. Aber was will man auch erwarten, die SPD sucht immer noch ihrer sozialen Identität und spannt jedes Thema was bei drei nicht auf den Bäumen ist vor diesen Karren, und die CDU ist die CDU.


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