Thema:
Re:Schmerzen am Steißbein, Gesäßmuskel oder was auch immer flat
Autor: Jassi
Datum:12.06.21 19:18
Antwort auf:Re:Schmerzen am Steißbein, Gesäßmuskel oder was auch immer von janus79

>Kam dann auf die Idee, dass das Fasziengewebe durch den Versuch die LWS nicht zu belasten zu sehr angewachsen ist und über Jahre auf Muskel bei Hypertrophie drückt bzw auch auf Nerven. Faszienrolle von Liebscher & Bracht geholt (die mit der Leere für die Wirbelsäule)und täglich mehrere male von unten nach oben bis zur HWS mm für mm rerollt...und es war sehr unangenehm auf Höhe der LWS, die ich zu dem Zeitpunkt ohne Schmerzen nicht mehr bewegen konnte. Jeden Tag habe ich nur gehofft, dass es was bewirkt. Nach 2- 3 Wochen waren meine Schmerzen zu 90 Prozent weg.


Deine "Idee" ist wissenschaflich nicht haltbar:

Mechanische Mechanismen (Adhäsionen, Thixotropie, Piezoelektrizität, Faszienentzündung, gestörter Fluss von Gewebeflüssigkeiten in der Faszie), die die Wirksamkeit der Faszientherapie erklären sollen, sind wissenschaftlich nicht haltbar.

Chaudhry, Hans, et al. “Three-dimensional mathematical model for deformation of human fasciae in manual therapy.” The Journal ofthe American Osteopathic Association 108.8 (2008)
Schleip, Robert. “Fascial plasticity–a new neurobiological explanation: Part 1.” Journal of Bodywork and movement therapies 7.1 (2003):11-19.
O’Connell, Judith A. “Bioelectric responsiveness of fascia: a model for understanding the effects of manipulation.” Techniques in Orthopaedics18.1 (2003): 67-73.
Findley, Thomas, et al. “Fascia research–a narrative review.” Journal of bodywork and movement therapies 16.1 (2012): 67-75.
Schleip, Robert, and DivoGitta Müller. “Training principles for fascial connective tissues: scientific foundation and suggested practical applications.”Journal of bodywork and movement therapies 17.1 (2013): 103-115.




Neurophysiologische Mechanismen scheinen die Funktionsweise der Faszientherapiebesser zu beschreiben. Allerdings gibt es derzeit keine belastbaren Belege bzgl. der exakten Wirkungsweise.

Wir können straffe Faszien nicht dehnen und verformen...Sie sind härter als Kevlar!Studien zeigen, dass es sehr hoher Kräfte bedarf - weit außerhalb des für Menschen physiologischen Bereiches - um das straffe Gewebe der Plantarfaszie und der Fascia Lata auch nur um 1% zu komprimieren bzw. zu scheren.

Chaudhry, H., Schleip, R., Ji, Z., Bukiet, B., Maney, M., & Findley, T. (2008). Three-dimensional mathematicalmodelfordeformationofhuman fasciaein manualtherapy. The Journal oftheAmerican OsteopathicAssociation


Das was du mit der Faszienrolle gemacht hast ist eventuell nichts anderes als Neuromoudulation oder/und Placebo.


Und Liebscher & Brecht ist einfach nur unwissenschaftlich. Ihre Erklärungsmodelle sind tw. so was von falsch.


Leider ist mir auch klar, dass ich gegen die anekdotische Evidenz einiger User hier kaum bzw gar nicht ankomme. Nicht mal, wenn ich Studien wie oben als Gegenbeweis bringe.


Klimawandel? Hört auf die Wissenschaft!
Corona? Hört auf die Wissenschaft!
Kreuzschmerzen? Du, mein Onkel der Jupp, der hatte das auch  mal...und was geholfen  hat...


< antworten >