Thema:
Stellenwert Doktorarbeiten flat
Autor: MOGli
Datum:11.05.21 14:21
Antwort auf:Das ist auch sehr zu begrüßen von Telemesse

Stimme Dir weitgehend zu. Einzig ausschlaggebend sollte sein, ob großflächig abgeschrieben wurde oder nicht. Die Berichte und Artikel, die bei Guttenberg und anderen anschließend noch kamen, die Arbeit sei inhaltlich schlecht/seicht etc gewesen waren unnötig. Da gehört immernoch mindestens die betreuende Person dazu.
Bei Guttenberg war allerdings noch mies, dass er wohl noch andere (aus Steuergeldern bezahlte) Arbeiten unter eigenem Namen verwendet hat, wenn ich mich recht erinnere. Dieser Bursche hatte schon eine besondere Qualität.

Aber die Kommentare (dann anderer Professoren) zur Qualität fand ich ziemlich daneben, weil sie die Doktoranden nachträglich noch unter der Gürtellinie angegriffen haben. Als ob jede Doktorarbeit die Welt bewegen würde, oder überhaupt müsste. Und medizinische Doktorarbeiten sind oft Studien, die sicher einigen Aufwand bedeuten, aber aus meiner Sicht als Ausarbeitung eher einer Studienarbeit entsprechen.

Man sollte da eher den ganzen Betrieb kritischer ausleuchten - mE findet zu wenig Kontrolle, insbesondere der Professorenschicht, statt. Im Unterbau pflanzt sich eine deutliche Abhängigkeit fort. Die Postdocs übernehmen den Teile des Lehrbetriebs, die Doktoranden arbeiten den Postdocs bei der Habilitation zu und halten letztlich das Institut am leben, betreuen selber wieder Diplomanden, die wiederum einen Abschluss brauchen und ihnen zuarbeiten. Es ist ein Abhängigkeitsverhältnis, und die Titel waren/sind schlicht die Türöffner für bestimmte Positionen (in traditionellen Unternehmen bzw. der Öffentlichkeit).


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