Thema:
Re:Ey, das ist wichtig! flat
Autor: Telemesse
Datum:26.02.21 16:17
Antwort auf:Re:Ey, das ist wichtig! von ChRoM

>>Auf jeden Fall aber war das etwas was niemals von den Vorgesetzten (Zugführer, Kompaniechefs etc.) geduldet, geschweige denn unter den Teppich gekehrt worden wäre. Wenn da einer mit ner Patrone in der Hosentasche erwischt worden wäre, wäre der sicherlich direkt in den Bau gewandert (was beim Bund ja ohne Probleme ging) und wäre mit ziemlicher Sicherheit auch aus der Truppe entfernt worden. Denn sobald es da um Waffen und Munition ging war komplett Schluss mit lustig.
>>Darüberhinaus ist es ja imo auch noch mal ein qualitativer Unterschied ob ein Wehrpflichtiger mal eine einzelne 7.62 FMJ als Souvenier mitgehen läßt oder ob da einer mehrere Magazine scharfe Munition zu Hause bunkert.
>
>Der Vergleich hinkt aber doch. Wehrpflichtige und Berufssoldaten haben sicher nicht denselben Bundeswehralltag. Schon zwischen Grundausbildung und restlicher Präsenzdienstzeit besteht ein großer Unterschied, was die Schikanen und Freiheiten angeht (basierend auf meiner Erfahrung in Ö). Dass man Mitglieder einer Spezialeinheit anders behandelt als Rekrut Müller in der Grundausbildung, ist jetzt nicht weiter überraschend. Soll nicht heißen, dass man Munitionsklau durchgehen lassen soll, aber der Verweis auf die eigene Bundeswehrzeit ist halt trotzdem wenig aussagekräftig.


Ich kann nur aus meiner Bundeswehrzeit berichten. Ich war 1994 in Ingolstadt in der Pionierkaserne; und obwohl da der Alltag für Manschafts- und Offiziersdienstgrade unterschiedlich war, war das Procedere auf den Schießbahnen identisch.
Da gab, und gibt es sicherlich heute noch, ganz klare Dienstvorschriften wie so etwas abzulaufen hatte, wer was zu kontrollieren hat und wer für was verantwortlich ist. Da gab es keine Unterschiede nach Dienstgraden und auch keine Extrawürste für wen auch immer; und jedes Schießen musste von der Komandatur freigegeben werden.

Mag sein, das Offiziersdienstgrade oder Spezialeinheiten diese Vorschriften etwas laxer handhaben wenn sie unter sich sind. Dann ist das aber ganz klar nichts normales sondern ein glasklarer Verstoß gegen verbindliche Regularien und warum sollte der lascher sanktioniert werden als bei einem Wehrpflichtigen der eine Souvenierpatrone mitgehen läßt.


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