Thema:
Re:Gesprochenes Binnen-I flat
Autor: deros
Datum:22.02.21 10:02
Antwort auf:Re:Gesprochenes Binnen-I von JPS

>>Gibt es schon länger glaube ich mich zu erinnern, aber eventuell bei den YT-Sachen? und wird zum Glück immer mehr, man gewöhnt sich dran. Die Schreibweise Spieler:innen finde ich ästhetisch auch erträglich, im Gegensatz zu Spieler*innen oder SpielerInnen.
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>Der eigentliche Fehler in der deutschen Sprache ist IMO, das es überhaupt weibliche Varianten gibt, die über solche Anhängsel gebildet werden. Ich würde daher eher an der Stelle ansetzen bei einer Umstellung. Im Englischen heißt Spielerinnen einfach nur "players" oder "gamers" und wenn man unbedingt unterscheiden will muss man "male" oder "female" voranstellen.
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>Das fände ich auch bei uns den besseren Weg, alles mit "Innen" zu streichen und dann eben bei Bedarf "die weiblichen Spieler" oder die "männlichen Spieler" zu sagen, was ja ohnehin schon jetzt möglich wäre und daher nicht einmal eine Erweiterung erfordern würde. Das wäre dann sogar noch universeller, da es neben Frauen auch gleich alle anderen Geschlechter einbezieht.
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>Problem dabei ist natürlich, dass man damit nicht militant hausieren gehen kann. Denn wenn man einfach das "Innen" streicht ist ja alles wie bisher, nur dass man keine Konstrukte wie "Spieler und Spielerinnen" mehr braucht, weil "Spieler" bereits 100%ig geschlechtsneutral ist. Damit würde man manchen Personen wohl einen großen Teil des Sinns ihres Lebens nehmen.
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Nur weil du "männlich" vor "Spieler" stellst, wird aus dem Maskulinum nicht plötzlich ein Neutrum. Dass die deutsche Sprache ausgiebige Geschlechterendungen hat, ist einfach fest in ihr verankert. Das ändern zu wollen, wäre zum Einen ein viel, viel, viel, viel größerer Eingriff in die Sprache als irgendein * und zum Anderen auch einfach absolut weltfremd, weil du das nicht aus den Köpfen bekommen wirst. Ist auch gar nicht gewollt. Es geht schließlich um mehr Inklusion und nicht um eine Reduktion der Sprachvielfalt.

Es ist auch eine gewagte These zu behaupten, dass nur weil ein Wort wie "player" geschlechtsneutral ist, mit dem Wort nicht trotzdem bereits gewisse gesellschaftlich gewachsene Geschlechtererwartungen kommuniziert werden. Ein Vorteil von bspw. Ingenieur*innen ist z.B auch, dass Frauen hier explizite Erwähnung in einem mit Männern assozierten Berufsfeld gewinnen. Das neutrale "engineers" hat die Geschlechterfärbung hingegen trotzdem.


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