Thema:
Re:Nachtrag flat
Autor: token
Datum:09.12.20 14:19
Antwort auf:Re:Nachtrag von Pezking

>>>>>Es wurde wohl "Negru" gesagt, was schlicht und ergreifend das rumänische Wort für "schwarz" ist. Ob und wie das jetzt ausgelegt wird, puh...
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>>>>Killerargument (was ich im Wortgewitter rausgehört hab): Wenn es ein Weißer gewesen wäre, hättest du nicht "der weiße war's" gesagt (Demba Ba zum Offiziellen).
>>>
>>>Das ist auch das entscheidende und ein ziemlich gutes Argument.
>>
>>Sicher? Wenn z.b. 5 Farbige und ein Weißer auf der Bank sitzen und man sagt der Weiße wars, fände ich das jetzt eigentlich nicht ungewöhnlich.
>
>Das wäre auch bescheuert. Warum überhaupt die Hautfarbe als einziges Beschreibungsmerkmal heranziehen? Als hätte man keine Auswahl aus anderen Kriterien? "Der Weiße" taugt als Formulierung sicher auch nicht für den Spielberichtsbogen...nee, da muss man der jeweiligen Person schon respektvoller begegnen.
>
>Man kann immer auch einfach auf jemanden deuten und sagen: "Er war's." Oder man zieht bei Spielern die Rückennummer heran. Es gibt da 1.000 Möglichkeiten, und die Hautfarbe ist das größte Fettnäpfchen.


Ich hab da auch drüber nachgedacht. Und kam zum Schluss dass es bei äußerlichen Erscheinungsmerkmalen im Grunde eigentlich kaum einen Safe Space gibt. Privat ist mir das egal, schaue ich mit meiner Freundin Voice und geh nach einem Battle in die klugscheißerische Leistungsbewertung über und hab den Vornamen der Kandidaten nicht parat, dann wird halt das genommen was ins Auge sticht.
Da kann auch die Hautfarbe als Differenzierungsmerkmal herhalten. Genauso wie ein extrovertierter Hut, Tatoos, der Körperbau, erst wenn sich nichts anbietet geht es ins neutrale links/rechts über, wobei man die Rechte auch als Affront begreifen könnte ;)

Intuitiv ist das Problembewusstsein da dass das so in der Öffentlichkeit nicht geht, und hierbei gibt es auch je nach Anlass unterschiedliche Spielregeln.
Sag mal in einem Meeting mit Bossen sowas wie "was der da gesagt hat *mitdemfingerzeig*" und auch da hast du im Anschluss ein Thema :)
Und ich denke auch ein Fußballer kann erwarten dass ihn ein Schiriteam beim Namen kennt und nicht auf Rückennummern schauen muss, zumindest in der CL ist das imo eine angemessene Anspruchshaltung dass sich da Keyplayer wie Schiris angemessen vorbereiten, auch sowas hat was mit Respekt zu tun.

Insgesamt ist Sprachgebrauch sicherlich ein wichtiger Punkt weil sich in diesem Schiefstände entladen, und einst akzeptierte Gewohnheiten sind halt kein Argument wenn diese Gewohnheiten problematisch sind und sich ursächlich aus einem tiefer sitzenden Grundsatzproblem speisen für das man selbst betriebsblind ist weil es doch nie anders war.
Man ist aber auch gut beraten sich in so einem Nebenkriegsschauplatz nicht zu verzetteln und auch mal die Kirche im Dorf zu lassen.

Was den hiesigen Konflikt angeht sehe ich auf jeden Fall Potenziale sowas mit ein wenig mehr Lockerheit auch diplomatischer aufgelöst zu bekommen, gleichwohl ist das ganze auch maximal unglücklich gelaufen, sodass man auch irgendwo verstehen kann dass es das nicht ist.


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