Thema:
Teflon-Trump ist seit dem Pussygrabber-Tape etabliert flat
Autor: membran
Datum:13.10.20 13:43
Antwort auf:Kann mir jemand den Mangel an Konsequenzen erklären? von Rafael

Die Veröffentlichung des Tapes hatte ja vor ein paar Tagen den vierten Geburtstag. Schon damals hatte ich Mühe, zu verstehen, wie es nicht das politische Aus für Trump bedeuten konnte und stattdessen der Einzige, der davon weggewischt wurde, dieser Billy Bush war, der nur (und für meinen Geschmack verlegen) mitgelacht hatte. Das war auch das erste Mal, dass ich bewusst einen solch extremen Spin mitbekommen habe und nicht fassen konnte, wie dieser simple Trick einfach "funktioniert". Das Geblubber um den "Locker Room Talk" lenkte die Diskussion komplett auf die ach so schlimme Wortwahl "Pussy" und nicht auf das, was Trump da gerade zugegeben hatte - routinierte sexuelle Belästigung. Dass die gefühlt zehntausend weiteren Fehltritte danach ihn nichts anhaben konnten, geht imho auf diesen Moment zurück, als er genau damit durchkam, als die Republikaner und die Evangelikalen ihn nicht fallen ließen. War das Nachäffen des behinderten Reporters eigentlich davor oder danach? Naja, egal. Ein anderer Punkt, den ich an mir feststellen musste: Trump verursacht *soviel* Scheiße, so viele Unglaublichkeiten, soviele Fehltritte, dass man schon nach kürzester Zeit nicht mehr alles zusammenbekommt. Und dann anscheinend resigniert - es ist, was es ist. Puh.

Ein paar Wochen später war es dann eh egal, denn dann kam ja Comey fünf Tage vor der Wahl mit einem Verdachtsmoment gegen, mal wieder, Clintons E-Mails, das dürfte ihr den Rest gegeben haben. Und hinterher kam natürlich raus, dass es nix war, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.


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