| Re: Preise für Presse |  |
>Ich frage mich nur immer: Haben die das wirklich durchgerechnet, was der preisliche Sweet Spot für Abonnenten ist? Ich besuche täglich ca. 6 Seiten, die gern Geld von mir hätten, die wollen alle ~10€ im Monat. Ich will aber keine 60€ raushauen für Dienste, die ich mit einigen Unannehmlichkeiten und Ad- und Trackingblockern auch problemlos so besuchen kann. Sind 3€ oder von mir aus 5€ nicht die bessere Option? Hätte schon einige Abos abgeschlossen zu so einem Preis.
Das ist eben das Problem des Journalismus seit nun schon Jahrzehnten: Wie gute Inhalte bezahlen, wenn mit erträglicher Internetwerbung zu wenig verdient werden kann? Wahrscheinlich müsste sich jeder Verlag o.ä. eine unsägliche Clickbait-Publikation "leisten", um den gehaltvollen Content als Aushängeschild querzufinanzieren oder eher zu bezuschussen. Passiert ja wahrscheinlich auch so (und Buchverlage haben schon immer derart operiert).
Das Mäzen-Modell sollte und kann auch nicht die Lösung sein.
Also versucht man es wieder mit dem Klassiker Abo bzw. Paywall. Nur ist in der Tat die Nachrichten- und Informationsbeschaffung heute derart zerstückelt (und der Bedarf auch so kleinteilig und spezialisiert), dass einzelne Publikationen nicht ausreichen.
Aber das bedeutet ja nicht, dass ich nun ein endloses oder größeren Budget für viele billigere Abos habe. Also ist Crowdfinanzierung auch limitiert.
Ich zahle im Monat vielleicht umgerechnet 50€ (weiß ich gerade nicht genau) für Abos, primär bei Patreon und Steady. Das mache ich aus Überzeugung und gönne es mir auch. Aber eigentlich ist das in meiner Lebenssituation auch das Maximum, das war's. Wenn ich andere interessante Projekte oder Publikationen finde, kriegen die kein Geld mehr von mir. Oder ich kündige vielleicht andere Dinge (da ist es hilfreich, dass man die Gesamtsumme bei Patreon & Co. sieht und ohne "schlechtes Gewissen" irgendwo kündigen kann, wo aktuell noch viel Geld reinkommt).