Thema:
Die Intention und der Kontext ist wichtig flat
Autor: Fritz Schober
Datum:07.10.20 15:19
Antwort auf:Re:Rassismus von den Guten!... von Telemesse

Das stört mich als Kind meiner Zeit ('72 geboren, Neonaziwelle der 90er Welle sehr intensiv in Bayern erlebt) an dem riesen Aufriss um Namen und Bezeichnungen. Der Kontext wird immer ignoriert. Der ist aber absolut entscheidend. Jedes Wort kann abfällig gemeint sein oder loben.

Gutmensch, Friedensfürst, Helfer etc. sind alles Worte die man so betonen kann dass sie damit betitelten Personen als Bigott, Agressoren und Lügner dastehen.
Der Kontext ist extremst wichtig in meinen Augen.

Wenn ein mit 88 und Reichskriegsflagge geschmückter NPDler das Wort "Mohrenköpfe" verwendet dann ist das rassistisch und abwertend gemeint.

Wenn eine Omi den Enkeln fröhlich sagt "ich habe Mohrenköpfe gekauft" und Schokoschaumküsse serviert ist das nicht rassistisch.

Man wird zu jedem Begriff einen Kritiker finden. Selbst die Betroffenen untereinander haben verschiedene Meinungen, es sind auch verschiedene Menschen.
Es gibt dunkelhäutige Mitbürger die den Begriff Schwarze hassen, es gibt Schwarze welche den Begriff Afro-Deutsche ablehnen, es gibt Schwarze die sich selber Farbig nennen während anderen den Begriff vehement ablehnen etc. etc.

Man einigt sich am Ende auf den Kompromiss der am wenigsten laute Proteste erzeugt. Perfekt ist keine Bezeichnung.

Kontext und Intention sind daher so entscheidend wichtig. Wer etwas in welchen Zusammenhang gesagt hat ist fast wichtige als die Worte welche dabei verwendet wurden.


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