Thema:
Re:Weniger Autos in (Innen)städten ≠ tote Städte flat
Autor: Telemesse
Datum:15.09.20 12:31
Antwort auf:Weniger Autos in (Innen)städten ≠ tote Städte von Dharmahandtasche

>Auch wenn sich in Deutschland langsam was bewegt, ist das Auto noch fest in unsere Köppe betoniert.
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>Immer wieder kommt die Behauptung auf, die Städte würden sterben, sobald man auch nur eine Winzigkeit gegen den aktuellen Autoverkehr unternimmt.
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>Ist aber nur eine Behauptung. Schau mal außerhalb von Deutschland, da gibt es haufenweise Beispiele für Städte, die den individuelle KFZ-Verkehr deutlich beschränkt, ausgesperrt, oder bemautet haben.
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>Nirgendwo ist die Welt untergegangen, nirgendwo ist der Einzelhandel oder die Gastronomie krepiert. Oft tritt sogar das Gegenteil ein. Menschen halten sich in solchen vom Blech befreiten Bereichen deutlich lieber auf, verbringen sort wieder gerne Zeit, und kurbeln sogar die Umsätze im Vergleich zur vorher an.
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>Gesendet mit M! v.2.7.0


Ich denke nicht das man darüber eine pauschale Aussage treffen kann. Das ist imo stark ortsspezifisch und auch von der Ortsgröße und Frequentierung abhängig.

Hier bei uns (96450) ging bis Mitte der 80er Jahre eine Bundesstraße mitten durch die Stadt, über den Marktplatz und durch die größte Einkaufsstraße. Geteilt wure die Einkaufsstraße optisch schon immer durch ein altes Stadttor (Teil der ehemaligen Stadtmauer), nichtsdestotrotz war der Einzelhandel vor und nach dem Tor gut frequentiert. Die ganze Straße wurde dann in den 80er Jahren zur Fußgängerzone. Resultat war das der innere Teil vor dem Stadttor weiterhin gut frequentiert und attraktiver wurde, der Bereich nach dem Tor dagegen massiv an Frequenz verloren und an Attraktivität für den Handel eingebußt hat.
Auch in anderen, gerade kleineren Städten, die ohnehin nicht von Shopping Victims und Touristen überlaufen werden, kann sich eine schlechere Anfahrtmöglichkeit von Innenstadthändlern durchaus negativ auswirken. Da kann ich hier in der Region Oberfranken durchaus einige Beispiel (alles kleinere Städte/Gemeinden) nennen.
Da fahren dann die Leute aus dem Umland lieber mit dem Auto ins nächstgrößere Einkaufszentrum und gehen gar nicht mehr in die Innenstädte.

Insofern sollte man immer den Einzelfall betrachten. Bei großen stark frequentierten Städten macht es sicherlich meistens Sinn, bei kleinen Städten und Gemeinden, die froh um jeden Innenstadtbesucher sind imo aber nicht immer.


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