Thema:
Re:Keine Gewährleistung der Baurechtmäßigkeit flat
Autor: Telemesse
Datum:14.09.20 16:49
Antwort auf:Re:Keine Gewährleistung der Baurechtmäßigkeit von MattR

>>Ich klicke mich gerade mal wieder durch das Gruselkabinett der Angebote unter 400K€ für Bochum und Umgebung auf Immobilienscout und bin bei der folgenden Formulierung stutzig geworden:
>>
>>Weder dem Eigentümer noch dem Bauordnungsamt der Stadt Bochum liegen Unterlagen zum Baujahr vor. Somit kann keine Gewährleistung für das angegebene Baujahr und der Baurechtmäßigkeit übernommen werden.
>>
>>[https://bit.ly/2RpzOjr]
>>
>>Das ist schlecht, oder?^^
>
>Mich würde interessieren wie die Baugenehmigung aussieht.


Ich würde mal drauf tippen das da keine mehr existiert sonst wüsste das Amt ja auch das ungefähre Baujahr.
Ist hier bei uns vor Ort nicht anders. Ab Baujahr 1960/70 findest du so ziemlich alle Unterlagen im Bauamt. Bei älteren Baujahren, insbesondere vor 1945 wird das aber immer schwieriger. Da gibts es dann hier noch das Staatsarchiv wo sich immer wieder mal was zu älteren Gebäuden finden läßt. Bei Gebäude aus dem 17. 18. Jahrhundert von denen es bei uns im Stadtzentrum etliche gibt ist es auch nicht selten das es überhaupt keine Unterlagen mehr gibt.
Das mit der o.g. Baurechtmäßigkeit würde ich daher nicht überbewerten. Das bedeutet ja lediglich das das Gebäude den Richtlinien seines Baujahres entsprechen muss. Wenn kein genaues Baujahr bekannt ist wird dir das natürlich auch keine Behörde bestätigen. Relevant ist daher erstmal das es sich nicht um ein illegal errichtetes Gebäude also einen Schwarzbau handelt. Das ist im innerstädtischen Bereich oder in ausgewisenen Wohngebieten äußerst unwahrscheinlich. In Aussenbereichen ist das aber tatsächlich häufiger anzutreffen. Z.b. Wochenendhäuser im Grünen, die im Laufe der Zeit zu richtigen Wohnhäusern zur permanenten Nutzung um- und ausgebaut wurden.

Ich persönlich würde also mal Art des Hauses, Flächennutzungsplan, Umfeld und die dort übliche Bebauung betrachten. Wenn sich das Haus da reibungslos integriert würde ich das Risiko durchaus eingehen und den Umstand der fehlenden Unterlagen nutzen um den Preis zu drücken. (Für Branchenlaien würde ich aber durchaus empfehlen in solchen Fällen einen erfahrenen Architekten zu Rate zu ziehen).


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