Thema:
Re:Die schreibt immer Stuss, aber das ist echt jenseits flat
Autor: thestraightedge
Datum:12.08.20 12:21
Antwort auf:Re:Die schreibt immer Stuss, aber das ist echt jenseits von suicuique

>Naja, da muss ich jetzt einfach widersprechen.
>Nicht unbedingt am Beispiel des Kochbuchs.


Er hat dieses Beispiel konkret benannt, und ich habe es konkret bewertet. Es ist ja leider ein gutes Beispiel, bzw. lässts halt tief blicken, dass er ausgerechnet DAS anmerkt.

>Aber es ist schon bezeichnend wenn die Hälfte aller Release/Announcement Threads im Reset Era mit Hinweisen gespickt sind wer vom Team/Autor/Publisher/Developer schon mal auffällig wurde.
>Das hat mit Zivilcourage schon mal gar nichts zu tun.
>Und ist leider recht präsent.


Imo übertreibst Du. Und das ResetEra ist auch nicht die Welt, sondern genau DAFÜR inzwischen weithin bekannt.

Ansonsten: Wer vor 3 Jahren auf Twitter verächtlich über "stupid bitches" geflamed hat, und nun ein Spiel "for the empowerment of women" coded, dem darf das auch ruhig kurz um die Ohren fliegen. In den wenigsten Fällen hat das ja tiefgreifende Auswirkungen und jemand ist wirklich "cancelled". In der Me2-Bewegung hat es nunmal diverse schwere Fälle nach oben gespült, wo Konsequenzen einfach nötig waren. Es sollte uns eher beunruhigen, warum viel davon so lange ungestraft und unbemerkt ablaufen konnte.

Die Gesellschaft verändert sich halt. In den 70ern galt für die Frau die 3 Ks: Kinder, Küche, Kirche. Und Anfang des Jahrtausend war Sexismus halt auch noch deutlich stärker ausgeprägt. Kein Sketchabend ohne inzwischen fremdschämige Zoten über Minderheiten oder Frauen - auch das ändert sich. Viele davon ist schon heute zum Glück nicht mehr vorstellbar.

Und in diesem Jahrzehnt zündet halt die nächste Stufe. Auch weil das Wirken und Labern von allen Menschen so transparent abrufbar ist. Dabei sollte nicht die Opfer-Täter Situation umgekehrt werden, weil jemand ggf. zeitverzögert Konsequenzen für seine Fehltritte tragen soll.

Mir ist völlig bewusst, dass es überempfindliche, unfaire Auswüchse davon gibt. Aber an sich ist der Prozess von "mehr awareness" durchaus begrüßenswert.

Insofern stimme ich natürlich auch Obama zu.

"Cancel Culture" bleibt Kampfbegriff derer, die ominös eine Gefahr stilisieren möchtem weil sie Teil des Problems sind. Das beschreibt Margarete auch zutreffend.


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