Thema:
Re:Selbstverständlich ist man dann reich flat
Autor: Telemesse
Datum:17.07.20 00:00
Antwort auf:Re:Selbstverständlich ist man dann reich von SidVicious

>>Mit 3.600 Euro Netto im Monat bist du alles andere als reich, insbesondere wenn du in einer der Deutschen Großstädte wohnst.
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>Definitionsgemäß bist Du dann sehr wohl reich, weil Du ein Vielfaches der meisten Menschen hast.
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>Zitat Wikipedia:
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>„ Ab einem Nettoeinkommen von 3.600 Euro (Stand: 2019) bezeichnet die Wissenschaft einen Menschen als reich.[17]“
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>Es geht auch nicht darum ob Dein Onkel viel gearbeitet hat oder nicht, es geht darum welchen finanziellen Spielraum er im Vergleich zur restlichen Bevölkerung hat. Es ist ja auch ein bekannter Effekt, dass man sich, wenn man selbst reich ist und sich mit anderen Menschen auf einem ähnlichen Wohlstandslevel umgibt, selbst nicht mehr als reich wahrnimmt.
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>Ganz einfach auch, weil man gar nicht sehen kann, welche massiven finanziellen Spielräume man im Vergleich zum Rest der Bevölkerung hat. Man verkennt dabei extrem leicht, dass 90% der restlichen Leute, und das greif ich jetzt mal als Beispiel auf weil es schon in der Diskussion ist, eben kein Haus in einer Großstadt hat und sich auch nie eines leisten können wird.
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>Es ist aber rein psychologisch komplett normal, sich selbst als Baseline, als „normal“ und durchschnittlich wahrzunehmen, und dann von da aus nach oben und unten zu gucken, und oben als „reich“ zu bezeichnen.
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>Aber wenn man die Gesamtbevölkerung und die Vermögensverteilung dort anschaut, und das muss man wenn man objektiv „arm“ und „reich“ einteilen will, dann sieht das halt schon mal anders aus.
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>Ich ja jetzt auch nix schlimmes, „reich“ zu sein. Solange der Zustand nicht auf Kosten anderer und der Gesellschaft an sich gehalten wird, was bei einem gewissen Grad an „Superreichtum“ durchaus ja wohl unstreitig der Fall ist, wenn da die Milliarden nur bei einer Person herumkoagulieren und dadurch ein extrem ungesundes Maß an Einfluss auf die komplette Gesellschaft ausgeübt werden kann.


Naja letztendlich geht es ja um die Zielsetzung die ich mit der Bezeichnung als reich erreichen will. In der allgemeinen Debatte sind es ja „Die Reichen“ die höher besteuert werden sollten.
Wenn man jetzt aber anfängt im Bereich von 3-4k Netto höher zu besteuern wäre das Resultat ja lediglich, daß auch diese Gruppe es schwerer hätte Vermögen aufzubauen. Es ist ja jetzt schon so das du damit kaum mehr ein Haus in einer Großstadt finanzieren kannst, wenn du nicht irgendwo Kapital von Eltern oder Familie hast. Ziel sollte es imo doch aber sein einer wesentlich größeren Gruppe die Vermögensbildung, also zumindest der Erwerb einer Eigentumswohnung zum Eigennutz, zu ermöglichen oder zu erleichtern.

Und zum finanziellen Spielraum. Wenn du aus o.g. Gehaltsgruppe in Rente gehst dürftest du so etwa 1.700 Euro Rente bekommen. Wenn du dann noch ein Haus aus den 90ern in Schuss halten musst wirds schon schnell eng wenn mal die Heizung erneuert oder die Fassade renoviert werden muss. Und selbst wenn wie im Fall meines Onkels (geschätzte) 800-1000 Euro (noch zu versteuernde) Mieteinnahmen dazu kommen, funktioniert das zwar, von einem sorgenfreien Leben (das wäre für mich mal die Vorraussetzungen um als reich zu gelten) bist du da aber doch noch ein gutes Stück entfernt.

Ich bin da eher bei der Definition des unten verlinkten Artikels das man ab 3,5k Netto zu den Wohlhabenden gehört.
Diese Einschätzung für reich finde ich auch ganz brauchbar: „ Ein reicher Mensch muss nicht eine Villa besitzen und eine Limousine fahren. Reich ist, wer alleine von den Zinsen und Erträgen seines Vermögens leben kann — also nicht arbeiten muss.“

[https://www.businessinsider.de/wirtschaft/vermoegensforscher-erklaert-wann-ihr-reich-seid-r/]


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