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Die Speditionsbranche ist ein dreckiger Scheisshaufen, war sie schon immer. Deswegen bin ich auch schon vor 25 Jahren aus dem Bereich raus.
Als Disponent hatte ich oft Gespräche nach dem Motto: Fährste die Kommision?
Fahrer: Wie soll ich das denn schaffen mit lenkzeiten?
Ich (gezwungen durch Chef): Ok, kannst deine Papiere holen, wir haben einen Polen der macht das für die Hälfte.
Und tatsächlich, der ist von Zulieferer Teves in UK nach Dingolfing ins BMW Werk gefahren in 2 Tagen. Mit Fähre, damals gabs keinen Tunnel. Gut, der hatte einen zweiten Mann dabei, die haben beim Fahren in Flaschen gepinkelt. Und waren zu zweit billiger als unser Fahrer.
Das war der Zeitpunkt wo ich sagte: Nö, diesen Mist mache ich nicht mehr mit.
Ich finde das Thema spannend, einerseits wollen die Leute im Supermarkt 30 verschiedene Joghurt Sorten aber sich dann über LKWs auf der Straße oder die Bedingungen beschweren, unter denen die LKW Fahrer leiden müssen. Das ist ähnlich bescheuert wie sich über die Arbeitsbedingungen in China zu beklagen aber jedes Jahr das neueste Smartphone zu kaufen.
Warum sind ALDI und Co denn so billig? Weil die auch bei Speditionen massiv Preisdruck ausüben. Das zieht sich durch die gesamte Wirtschaft, vom Autobauer bis zu Würstchenbude.
Und wer ist letztlich schuld? Wir, weil alles in-time bei uns sein muss. Die neue Couch, das neue Auto, alles muss jetzt sofort und auf der Stelle verfügbar sein. Warten? Was soll der Mist? JETZT, SOFOR!
Das Gesetz ist nicht optimal aber es geht in die richtige Richtung weil sich endlich mal was tut. Nacharbeiten kann man immer noch. Und dann lese ich, das das nicht durch dacht ist, nicht weit genug geht, unrealistisch ist usw. Ich für meinen Teil bin erstmal froh, dass es langsam auffällt, dass die Arbeitsbedingungen beschissen sind und jemand versucht, die Lage zu verbessern.