Thema:
Gerade meinen Kater für immer zum Schlafen geschickt flat
Autor: Lars Vegas
Datum:18.06.20 13:26
Antwort auf:Der Haustierthread #2 von Sachiel

Es bricht mir das Herz. Es ging so schnell. Vor ein paar Wochen zufällig und völlig erschrocken an der Hinterpfote eine recht große Wucherung entdeckt. Zum Tierarzt, Proben entnommen, Rundzellentumor, sehr bösartig. Rocky trotzdem super drauf. Wie gewohnt total verfressen, verspielt, verschmust, relaxt - keine Wesensänderung erkennbar. Dann wuchsen am Körper Knoten und wurden schnell größer. Wieder zum Tierarzt, weiter untersuchen was mit dem Kerle genauer los ist und welche Behandlungen sinnvoll sind. Leider gab mit der Tierarzt den schlechtesten Rat überhaupt. Statt erst mal in ihn reinzuschauen, kam direkt die Empfehlung Tumor entfernen und dann weiter schauen. Das war letzten Montag. Die OP samt Narkose war dann leider der schleichende Todesstoß. Bis zum WE dachte ich noch, das wird wieder und ihm macht am meisten die Halskrause zu schaffen. Aber leider nein, seit diesen Montag hat er nix mehr gefressen, obwohl die Krause runter war und er spürbar Hunger hatte. Aber ganz egal was ich ihm auch hinstellte, er schnupperte kurz und man spürte förmlich den Ekel, als er sich jedes Mal wieder vom Fressen abwendete. Ansonsten verkroch er sich fast den ganzen Tag oder lag mit verschränkten Vorderpfoten stundenlang regungslos an einer Stelle, wo ich genau spürte, ihm geht es immer schlechter. Heute dann zum Tierarzt meines Vertrauens, in der Hoffnung auf eine Power-Spritze, um ihn irgendwie noch mal zum Fressen zu bewegen. Nach einer Ultraschall-Untersuchung dann aber die Diagnose auf sehr große Milz und ebenfalls deutlich vergrößerte Leber und zusammen mit dem Allgemeinzustand von meinem kleinen Scheißer entschieden wir uns mit den Optionen große Untersuchung mit allem Drum und Dran, stationäre Aufnahme zum eventuellen Aufpeppeln für zumindest einige Tage oder eben Einschläfern, um ihn von seinem Leiden zu befreien, schweren Herzens für letzteres. Was ein unfassbar schrecklicher Moment, diese Entscheidung treffen zu müssen, aber wenigstens verlief das Einschläfern innerhalb von zwei Sekunden absolut friedlich. Der Kleine hatte überhaupt keine Kraft mehr. In dem Moment war ich fast ein wenig erlöst, weil er endlich von seinem Leiden erlöst war. Aber jetzt heule ich Rotz und Wasser und vermisse den Knödel schrecklich. Seit der Scheidung sind meine Viecher mein Ein und Alles und wesentlicher Lebensmittelpunkt. Es fühlt sich an als hätte mir einer das Herz rausgerissen. Aber ich muss mich zusammenreißen, weil mein Hund so gar nicht versteht, was gerade los ist. Aber fuck Cancer. Was ein Hure diese Krankheit. Und der Tierarzt, der ihn einfach aufschnitt, statt entsprechend vorzuuntersuchen, mein lieber Mann, ich muss mich zusammen reißen. Und dabei geht es nicht darum, dass er vielleicht wesentlich länger gelebt hätte, aber einige Tage davon wären sicher mit deutlich mehr Lebensfreude verlaufen als nach der OP der Fall. Was eine Scheiße.

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