Thema:
Re:Konservative Werte flat
Autor: dixip
Datum:16.02.20 14:37
Antwort auf:Re:Konservative Werte von Xtant

>Das muss man ja IMO den Linken lassen, egal wie man zu denen steht: Da hat die ruckwärtsgewandte extreme Linke keine echte Chance; sie gehört zwar zum Spektrum, wird aber ganz gut im Zaum gehalten. Die Linke ist über die Jahre ja eher realo-pragmatischer geworden mit Leuten wie dem Bartsch und füllt eher das SPD Vakuum auf.

Das stimmt. Und damit ist sie regierungs- und koalitionsfähig geworden, was die SPD vorher - zu Recht - lange ausgeschlossen hatte.

Bei der AFD, die unter Lucke ja was ganz anderes war als eine Nazi-Partei, hätte durchaus eine ähnliche Entwicklung stattfinden können. Die ersten Wahlerfolge hätten konservative, Europa-kritische Kräfte in die AFD locken können, die aber klar demokratisch verankert sind. Stattdessen wurden viele Nazis angelockt (was siehe Piraten auch noch "normal" ist, Nazis, Spinner, Selbstdarsteller...), weil das Flüchtlingsthema den perfekten Nährboden dafür bot.

Jetzt dominiert der völkische Abschaum die AFD, selbst wenn die westlichen Verbände wohl deutlich gemäßigter sind, die Erfolge und damit die Richtung kommen durch die ostdeutschen Verbände.


>Kurz und gut: Die Werteunion drängt es an die Macht, gemäßigte CDU/CSU-Flügel sollen verdrängt werden, friedliche Koexistenz ist nicht wirklich vorgesehen.  [....]
>Jedem echter Demokraten sollte ein Erstarken der Werteunion (und das haben wir ja gerade) ein großer Dorn im Auge sein.


In der Werteunion sehe ich einen Versuch, konservativer Leute aus und nahe der CDU/CSU sich zu vereinen, um ein Gegengewicht zum doch eher sozialdemokratischen Anschein der Regierung Merkel zu entwickeln, auch weil sie darin eine Lösung für das AFD-Problem sehen. Solche Bewegungen gab es in der SPD auch gegen die PDS (Lafontaine und Co.).

Ich sehe überhaupt nicht, dass die Werteunion auch nur eine Chance hat, sich als CDU/CSU-Flügel zu etablieren. Das "Erstarken" ist doch eher ein Medienthema und natürlich dem Aspekt geschuldet, dass bei der CDU durchaus ein Richtungsstreit bzw. eine -debatte geführt wird. Muss die CDU wieder konservativer werden, um bei bestimmten Themen der AFD die Munition zu werden oder sollte sie den Kurs der Merkel-Regierung fortsetzen? Da fallen extreme Positionen wie die der Werteunion dann halt mehr auf.

Die Werteunion hat eher Gemeinsamkeiten mit der Bildung der ursprünglichen AFD, wo sich ja auch viele CDU/FDP-nahe Personen engagiert haben (Henkel z.B.).


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