Thema:
Re:Wie cool war Schrempp für Daimler? flat
Autor: Phil Gates
Datum:12.02.20 10:17
Antwort auf:Wie cool war Schrempp für Daimler? von Obiwan

>Reuter hatte Mitte der 80er Jahre ja die Vision von einer Transformation der DB AG hin zu einem diversifizierten Technologiekonzern. Breit aufgestellt in allen möglichen Zukunftsfeldern.
>Ich kann mich noch ganz gut erinnern wie Jürgen "Shareholder Value" Schrempp Cheffe wurde und der Konzern in Blitzgeschwindigkeit zurück zur Monokultur katapultiert wurde, einschließlich der total erfolgreichen Fusion mit Chrysler.
>Dann kam Zetsche und nun kann man einen sprachlosen Ola bestaunen.
>Hat Mercedes, wie viele andere auch, einfach nur blöd bestimmte Trends verpennt und ist nun entsprechend unter Druck. Oder wäre Reuters Konzernvision eventuell doch der insgesamt bessere Weg gewesen?


Ähem. Reuter hat damals mit dieser Strategie 36 Milliarden DM (!!!) an Kapital verbrannt. AEG, MBB - das war alle defizitär und wurde über die Autos quersubventioniert. Schrempp konnte nicht ahnen, dass der weltweite Markt und speziell der amerikanische infolge des 11.9.2001 einbricht. Die Idee, Chrysler mit Mercedes-Technik konkurrenzfähig zu machen, war eigentlich gut. Bis heute haben ja viele Chrysler noch die Brocken vom W210 unter dem Blech. Aber auch zu Schrempps Zeiten wurden damit bei DC insgesamt ca. 65 Milliarden Euro Börsenwert vernichtet.

Wenn Daimler-Benz noch die Company aus den 70ern wäre, dann würden sie zwar viel weniger Autos verkaufen, und die wären auch nicht billig. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass Daimler unter einem Joachim Zahn heute die weltweit besten Elektroautos bauen würde. Was seit den 90ern an Managern das Regiment bei Daimler geführt hat, war alles für die Tonne.


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