Thema:
Re:Was man heute nicht mehr sagen würde flat
Autor: Vetinari
Datum:27.01.20 14:56
Antwort auf:Was man heute nicht mehr sagen würde von ChRoM

Du solltest eventuell auch seine Relativierung von 2017 posten...


In einem KURIER-Interview haben Sie den Standpunkt vertreten, man muss den Klimawandel über einen längeren Zeitraum betrachten und der Anteil des Menschen an der Erdwärmungen beträgt nur zwei, drei Prozent. Glauben Sie nicht, dass sich manche sich dadurch eher darin bestätigt sehen, sich zurücklehnen zu können?

Ich wurde dafür viel gescholten. Aber das Problem bei dem Interview ist, dass zwei, drei Formulierungen in der Kürze falsch verstanden wurden. Übrig blieb nur: Wir brauchen uns keine Sorgen um den Klimawandel machen. Dabei ging es mir nur darum, zu zeigen, dass das, was in China und Indien an gesellschaftlichem Wandel passiert, wesentlich mehr Auswirkungen hat. Dort leben 2,5 Milliarden Menschen und in Europa rund 800 Millionen. Wir haben natürlich das Problem, dass die wissenschaftliche Exaktheit massiv hinterherhinkt. Ich bin kein Klimawandel-Leugner, ich sage schon: Das haben wir. Dass wir nur auf zwei bis drei Prozent des Phänomens einen Einfluss haben, kann trotzdem wahnsinnig viel sein und das haben wir auch in den letzten Jahren gesehen. Und jetzt sind wir genau da, dass viele Damen und Herren die Exaktheit vermissen lassen. Wir wissen, dass es wärmer wird und dass die Polkappen abschmelzen, und dass dieses Abschmelzen eine Erhöhung des Meeresspiegels um fünf Zentimeter bewirkt. Jetzt könnte man sagen, da gibt es aber Studien, die zeigen: Ganz Mikronesien wird unter Wasser stehen. Und ich werde sagen: Ja, das stimmt auch. Aber nicht aufgrund des Schmelzwassers. Sondern, wenn es zu einer gewissen Erderwärmung kommt, die wir auch tatsächlich haben, führt das dazu, dass das gesamte Meerwasser um zum Beispiel ein halbes Grad oder ein Grad wärmer wird. Und jetzt kommt das Gemeine: Das wärmere Wasser hat ein größeres Volumen – und das macht dann diese zwanzig bis dreißig Meter aus. Das heißt, es ist physikalisch ein anderer Effekt. Und da kommt bei mir der Volksbildner heraus, der sagt: Wir müssen in der Sprache ein bisschen exakter sein. Aber das heißt nicht, dass ich am Klimawandel zweifle. Die Zahl, dass der Mensch nur zu rund zwei Prozent mit dabei ist, kommt von der US-Behörde NOAA. Und selbst da sagt Trump, diese Zahl sei ihm zu hoch.

Die Sinnhaftigkeit von Klima-Abkommen würden Sie also nicht in Frage stellen?

Nein. Ich bin keiner, der den Klimawandel leugnet. Nein, das haben wir. Wir haben aber sehr wohl offene Fragen: Wie kam es zu dieser hundertjährigen Zwischeneiszeit zwischen 1800 und 1900, das ist bis heute noch nicht ganz beantwortet. Wenn wir keine Fragen zum Klimawandel hätten, bräuchten wir viele Wissenschaftler nicht mehr. Es ist wahrscheinlich ungefähr ein Drittel aller Wissenschaftler aus dem Bereich der Erdwissenschaften, Meteorologie, Geodynamik, Geophysik mit dem Klimawandel beschäftigt. Es gibt zum Beispiel das Problem: Es wäre zu erwarten, dass der Golfstrom aufgrund der Erwärmung langsamer wird. Tut er aber nicht, obwohl er das seit zwanzig Jahren tun sollte. Wir wissen also nicht genau, wie er funktioniert. Und das macht uns im Moment große Sorge.

[https://kurier.at/kultur/werner-gruber-wissenschaft-gegen-alternative-fakten/250.957.174]

10 Jahre mehr, und er gibt zu, dass die 3 % vielleicht eher so 80 % sind...


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