Thema:
Re:Mit dem Nachtzug nach Brüssel - und dem Flugzeug retour flat
Autor: thestraightedge
Datum:23.01.20 13:10
Antwort auf:Re:Mit dem Nachtzug nach Brüssel - und dem Flugzeug retour von chifan

>Wie soll dabei der Ertrag steigen? Der Preisanstieg durch eine CO2-Steuer muss doch komplett abgeführt werden. Dabei sinkt gleichzeitig aber die Nachfrage auf Grund der Preiserhöhung, was dazu führt, dass die Maschinen nicht ausgelastet sind (und die freien Plätze wieder verramscht werden müssen) oder gleich am Boden bleiben (wo sie nur Kosten verursachen).

Man könnte ja schon erwarten, dass angepasst Preise nicht nur wegen Auflagen, sondern auch wegen geringere Frequenz / Menge dann auch mehr Ertrag pro Flug abwerfen. Die Kalkulation obliegt ja dann den Unternehmen.

>Ob sich so eine Preiserhöhung wirklich alle Unternehmen leisten können, möchte ich bezweifeln, zumal es ja auch keine verkehrstechnische Alternative bei Langstreckenflügen gibt.

Ich denke, das sollte hinhauen. Ich sehe selbst viel Reiserei als vermeidbar an.

>Bei innerdeutschen Flügen bin ich dann auch eigentlich bei dir. Die sind vom Prinzip nicht notwendig. Allerdings fehlt es hier, von Ausnahmen abgesehen, einfach an vernünftigen schnellen Verbindungen seitens der Bahn. Zumal ich mir auch nicht vorstellen kann, wie die das bei einem noch höheren Verkehrsaufkommen und einer dafür notwendigen engeren Taktung auf die Reihe bekommen soll.

Zustimmung. Das Thema ist viel komplexer, das Thema Zugreisen muss sich ändern. Ich versuche aktuell, im Reisemanagement unsere Firma auf Züge umzustellen, und oft gehts einfach nicht zumutbar, auch wenn die reine Strecke es eigentlich bringen sollte.

>Man kann sich natürlich prinzipiell über sowas wie 29 EUR nach Malle oder 19 EUR nach London unterhalten. Aber möchten wir wirklich wieder in eine Zeit zurück als Reisen absoluter Luxus waren und nur für eine Minderheit erschwinglich? Ich finde diese Rückwärtsgewandtheit nicht zielführend. Ansonsten kannst du das mit der Argumentation gleich auf alles im Leben ausweiten, vor allem auch auf Bereiche, die in der Summe deutlich mehr zum CO2 Ausstoß beitragen als jetzt das Fliegen (siehe Luxusgut Auto).

Das ist ein interessanter Punkt. Ich habe selbst 15 Jahre als Vielflieger von den Entwicklungen der Neuzeit profitiert. Mein Horizont wurde durchs Weltreisen ungemeint erweitert. Ich würde meinen Kindern das auch wünschen. Andererseits: wenns halt nicht mehr geht, dann gehts halt nicht mehr, oder?


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