Thema:
Re:Mit dem Nachtzug nach Brüssel - und dem Flugzeug retour flat
Autor: chifan
Datum:23.01.20 10:22
Antwort auf:Re:Mit dem Nachtzug nach Brüssel - und dem Flugzeug retour von thestraightedge

>>Man sollte schon hinterfragen, ob eine solche Preisentwicklung wirklich sinnvoll ist. Zumal die Einsparmöglichkeiten im Verhältnis zum Gesamtausstoß nun mal ziemlich gering sind. Die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen dürften dagegen katastrophal sein. Bei einer Verzehnfachung des Preises wäre das ja quasi das Todesurteil für die gesamte Branche. Und da hängen dann nicht nur die Airlines und Flugzeughersteller inkl. aller Zulieferer dran, sondern auch der weltweite Tourismus. Die Gelder die dann noch in Forschung und Entwicklung investiert werden können, dürften dann quasi gegen Null konvergieren. Aber gut, es müsste dann zumindest auch nichts mehr kompensiert werden.
>
>Es war ein überspitzter Wert.


Habe ich mir bei dir schon gedacht :). Anderen wird das eher nicht hoch genug sein.

>Ich denke schon, dass es ein Preislevel gibt, welches für eine Bereinigung des Konsums sorgt, ohne dass die Branche stirbt. Ggf. hat ja auch die Branche wieder mehr Ertrag pro Ticket, denn aktuell ist ja tlw. ein absurd niedriges Preisniveau vorhanden.

Wie soll dabei der Ertrag steigen? Der Preisanstieg durch eine CO2-Steuer muss doch komplett abgeführt werden. Dabei sinkt gleichzeitig aber die Nachfrage auf Grund der Preiserhöhung, was dazu führt, dass die Maschinen nicht ausgelastet sind (und die freien Plätze wieder verramscht werden müssen) oder gleich am Boden bleiben (wo sie nur Kosten verursachen).

>Sprich:
>- Unternehmen können es sich weiter leisten
>- überlegen aber dennoch über eine Reduzierung. Vielleicht reicht auch mal eine Videokonferenz, statt der Flug nach Asien in die Fabrik


Ob sich so eine Preiserhöhung wirklich alle Unternehmen leisten können, möchte ich bezweifeln, zumal es ja auch keine verkehrstechnische Alternative bei Langstreckenflügen gibt. Aber klar, hier wäre bzgl. Videokonferenzen ein gewisses Einsparpotenzial vorhanden. Unabhängig davon liegt der Anteil an Privatreisenden bspw. in Frankfurt bei etwa 64 Prozent.

Bei innerdeutschen Flügen bin ich dann auch eigentlich bei dir. Die sind vom Prinzip nicht notwendig. Allerdings fehlt es hier, von Ausnahmen abgesehen, einfach an vernünftigen schnellen Verbindungen seitens der Bahn. Zumal ich mir auch nicht vorstellen kann, wie die das bei einem noch höheren Verkehrsaufkommen und einer dafür notwendigen engeren Taktung auf die Reihe bekommen soll.

>- Urlauber können weiterhin fliegen, aber eben als das, was es mal war: was besonderes, luxuriöses, was man alle 2-3 Jahre macht, nicht 2-3x im Jahr. Die Zeiten von "29 € Malle und zurück" müssen vorbei sein.
>
>usw.


Man kann sich natürlich prinzipiell über sowas wie 29 EUR nach Malle oder 19 EUR nach London unterhalten. Aber möchten wir wirklich wieder in eine Zeit zurück als Reisen absoluter Luxus waren und nur für eine Minderheit erschwinglich? Ich finde diese Rückwärtsgewandtheit nicht zielführend. Ansonsten kannst du das mit der Argumentation gleich auf alles im Leben ausweiten, vor allem auch auf Bereiche, die in der Summe deutlich mehr zum CO2 Ausstoß beitragen als jetzt das Fliegen (siehe Luxusgut Auto).


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