Thema:
Re:Zentrum für politische Schönheit flat
Autor: Phil Gates
Datum:03.12.19 10:00
Antwort auf:Re:Zentrum für politische Schönheit von Matze

>>Ist das "Material" auch wirklich echt?
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>Sehr wahrscheinlich nicht. Ich glaube die Geschichte mit den 248 Proben nicht und auch nicht, dass sich das nach all den Jahren überhaupt zweifelsfrei feststellen lässt.


Da es in dem Sinne keine "jüdische DNA" gibt, lässt sich allenfalls feststellen, dass da ein Mensch begraben liegt. Maximal wird man feststellen können, dass der Mensch Vorfahren aus dem nahen Osten hatte. Aber wir wären wohl alle überrascht, wie viel Gene aus allen möglichen Ecken der Erde unsere Vorfahren in den letzten 2.000 Jahren eingesammelt haben. Man darf nicht vergessen, dass die ersten Christen aus Israel, Ägypten, Syrien etc. stammten und auch viele römische Soldaten, die dann auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands stationiert waren aus dieser Region kamen und viele davon sind auch hier geblieben. Das ist aber auch nicht der springende Punkt, die Aktion ist generell völlig daneben.

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>>Mir ist nicht ganz klar, was man sich von so einem makabren und pietätlosen PR-Gag tatsächlich erhofft.
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>Das wiederum ist mir klar: Die Kernaussage ist "Der Konservatismus darf nicht, niemals, mit den Faschisten kooperieren." und man will damit zeigen, wohin das beim letzten Mal geführt hat: Zu Millionen Toten. Und auf diese Weise wird man sicherlich mehr Aufmerksamkeit erzeugen als mit anderen Formen der Erinnerung. Siehe auch die Höcke-Beobachtungsaktion, die ja ebenfalls nicht echt war aber von rechts bis links kontrovers diskutiert wurde.


Das Projekt erreicht m.E. bei Konservativen das genaue Gegenteil. Meine Frau und ich entstammen Familien, die sicherlich im besten Sinne christlich-konservativ geprägt sind. Wenn es für die CDU in den letzten 70 Jahren eine rote Linie gegeben hat, dann war es Antisemitismus. Wer sich in die Richtung geäußert hat, der durfte seinen Hut nehmen, siehe bspw. Hohmann. Meine Großeltern haben immer nur positiv über ihre jüdischen Schulkameraden und Freunde gesprochen. Wenn man dieser Klientel jetzt unterstellt, sie würde erneut eine faschistische Partei in Amt und Würden hieven, dann ist das ein Schlag ins Gesicht. Die CDU hat eine Koalition mit der AfD ausgeschlossen. Egal in welcher Form. Von ein paar Hinterbänklern abgesehen halten sich auch alle daran. Die CDU braucht keine Nachhilfe von ein paar Künstlern, und überhaupt wäre das Mindeste gewesen, mal die jüdischen Interessenvertreter zu fragen, was sie von der Aktion halten.


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