Thema:
Re:Pfui: Kassengesetz 2020 flat
Autor: manic miner
Datum:21.11.19 12:33
Antwort auf:Re:Pfui: Kassengesetz 2020 von Kim

Ich kenne die "andere" Seite ziemlich gut, ich habe bis 2015 Kassen ausgelesen und ausgewertet.

Und da bleibt nicht aus, dass ich  von zweifelhaften Stornobuchungen, Doppelverkürzungen, Trainingskellnern, Schattenkassen bis hin zum Einsatz hochprofessioneller "Zapper"-Software, die wunschgemäß ganze Umsätze löschen oder Verkaufspreise herabgesetzt haben "gehört" habe.

Es ist klar, dass Betrug nicht flächendeckend erfolgt. Es ist aber keinem damit geholfen, wenn diese Fälle erst Jahre später in Betriebsprüfungen aufgegriffen werden und Steuern in Größenordnungen festgesetzt werden müssen, die eine sofortige Insolvenz und den kompletten Steuerausfall nach sich ziehen.

Viel zweckmäßiger ist es die schwarzen Schafen von vornherein zu entdecken und solche Schäden zu verhindern. Es gibt zahlreiche Länder, die -auch deswegen- eine Registrierkassen Pflicht haben und die weiterhin funktionierenden Einzelhandel haben.

Das hat rein gar nix mit Vorverurteilung zu tun, es dient schlicht der Sicherung und gerechten Erhebung der Steuern im Interesse von allen.

Man kann darüber streiten ob die Bons ausreichen, aber den bürokratischen Overkill durch Kundenbelege und Registrierungen (zugegeben etwas holprig) kann ich nicht erkennen. Zumal das nicht von heute auf morgen kommt, sondern seit 9 Jahren in entsprechenden BMF Schreiben vorbereitet wird und immer mit ordentlich Übergangsfristen ausgestattet ist.

Und ganz ehrlich. Klar sind die Kosten für Papierrollen ärgerlich. Aber ein Betrieb für den das den Unterschied zwischen Leben und Sterben ausmacht, hat definitiv andere Probleme als die Kassereglementierung.






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