Thema:
Re:Verurteilungen nach angezeigten Vergewaltigungen flat
Autor: Lord Chaos
Datum:03.11.19 17:17
Antwort auf:Re:Verurteilungen nach angezeigten Vergewaltigungen von ChRoM

>>Und was du Debattenkultur betrifft - zu dieser trägst du mit deiner ständigen Opferrolle wirklich sehr viel bei.
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>Ich bin kein Opfer sondern einfach nur genervt, wenn Fakten ignoriert werden, die nicht ins eigene Weltbild passen und dann alles Herzblut dahingehend investiert wird, irgendwie das eigene Weltbild zu retten. Weil nicht sein darf, was man nicht haben will. Das führt zu nix.


Du meinst, solche Fakten wie, dass 8 von 10 Vergewaltigungen gestellt sind? Ja, wenn das für dich Fakten sind, dann führt das zu nichts, in der Tat.

>>Niemand bestreitet, dass es auch Falschbeschuldigungen gibt, aber was ich bezweifle ist, dass diese Quote sonderlich hoch verglichen mit tatsächlichen Vergewaltigungen ist, von der Dunkelziffer der Opfer, die sich aus Scham etc. nicht trauen, den Täter anzuzeigen, mal ganz zu schweigen.
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>Du räumst Deinem Bauchgefühl mehr Expertise ein als einem Fachanwalt im Sexualstrafrecht sowie den Experten, die in den verlinkten Interviews von ihren Studien berichten? Da fehlen mir echt die Worte.


Experten wie die Ostsee-Zeitung? Oder die anderen Experten, die er teils falsch oder aus einem anderen Kontext heraus zitiert? Als Beispiel sei mal Püschel genannt, der sagt, ich zitiere:

Wir haben kürzlich eine Untersuchung gemacht, da ging es allerdings nur um sehr junge Opfer, und da hatten wir das Verhältnis in etwa so: ein Drittel der Fälle nach unserer Einschätzung nicht sicher, eher vorgetäuscht, bei einem Drittel wissen wir nichts, das können wir letztlich nicht beurteilen, und ein Drittel ganz offensichtlich sexueller Übergriff.“

Auf der Webseite deines Experten wurde daraus:

Eine ähnliche Zahl nennt Prof. Dr. Klaus Püschel, Rechtsmediziner und Institutsdirektor am Universitätsklinikum in Hamburg-Eppendorf: Seiner Untersuchung zufolge seien ein Drittel der untersuchten Fälle aus rechtsmedizinischer Sicht nachweislich vorgetäuscht.

Soll ich weitermachen oder reicht dir das Beispiel? Oder ist das für dich allen Ernstes dann ein Nachweis, dass ein Drittel der Beschuldigungen NACHWEISLICH falsch sind, wie es der Herr Anwalt behauptet?

Oder wie ist das mit Köhnken der in dem Interview lediglich sich auf eine selektive Auswahl von Fällen bezieht, in denen er zu Rate gezogen wird, weil eine hier eine problematische Konstellation vorliegt und deswegen schon die Höhe der Falschaussagen höher liegt als normalerweise? Und im Text im Übrigen auch nicht nur von Sexualstrataten die Rede ist, ganz zu schweigen von einem deutlich differenzierterem Bild, als es der Anwalt auf der Webseite zeichnet? Der aus „problematische Konstellation“ mal eben einfach ein „Aussage gegen Aussage“ macht?

Oder dass er teils Behauptungen aufstellt, die schlicht und einfach nicht richtig sind, wie dass dem Opfer automatisch immer geglaubt wird? Hast du dich mal damit auseinandergesetzt, wie penibel die Polizei solchen Anschuldigungen nachgeht?
Oder dass so ein Nein im Alkoholeinfluss dann doch mal einfach nur ein bedauernswertes Missverständnis sind? Ja, da klingt für mich in der Tat nach einem sehr neutralen Experten, der sicher beide Seiten im Blickfeld hat.

Und wie gehabt, ich finde, ich habe meine Meinung sachlich untermauert und nicht auf Grundlage eines „Bauchgefühls“, also lass mal deine gespielte Empörung ausnahmsweise mal stecken, auch wenn du diese Karte nur allzu gerne spielst, wenn du argumentativ am Ende der Fahnenstange angelangt bist.


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