| Re:Das ist eigentlich auch verlogen |  |
>Kennt man ja von anderen Insolvenzen auch, wo am Tag der Insolvenz der Mutter die Töchter erstmal behaupten, dass sie das nicht betrifft. Aber ohne das Geld der Mutter sind sie nun mal zahlungsunfähig.
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>Bei Condor frage ich mich auch, wie das überhaupt gehen soll mit dem Kredit. Eine Tochterfirma kann sich nicht einfach selbständig machen und lösen. Sie gehören zur Insolvenzmasse von Thomas Cook. Da wird der Insolvenzverwalter erstmal einen Überblick bekommen, dann Condor zum Verkauf stellen und auf einen Käufer warten. Alles, was man bis dahin an Krediten an Condor vergibt geht direkt weiter an Thomas Cook, ob der Flugverkehr aufrecht erhalten bleibt, um einen höheren Verkaufspreis zu erzielen, ist völlig unklar.
Verstehe auch nicht, warum man schlechtem Geld noch gutes (Steuer-)Geld hinterherwirft. War bei Air Berlin ja auch schon absehbar, dass der Laden nicht zu retten ist. Hier kommt hinzu, dass die Lufthansa schon vor einiger Zeit in die Bücher von Condor geschaut hat und sich, wie es der Spiegel formulierte, "mit Grausen abgewendet" hat, weil die Flotte noch veralteter ist als bei AB, und da hat die LH ja schon richtig Lehrgeld bezahlt. Wer sonst sollte sich das antun? Ryanair? Bestimmt nicht, allein die Tarifverträge sind mit deren Geschäftsmodell nicht vereinbar, zumal Ryanair selbst den Expansionskurs stark gedrosselt hat. Tui? Denen geht es selbst nicht so super durch das 737 MAX-Debakel. Am Ende wird das Ding abgewickelt, ohne Käufer. Die frei werdenden interessanten Routen nach Malle, Windhoek und ein paar andere wird sich die Lufthansa unter den Nagel reißen, die Maschinen werden als Frachter noch ein paar Jahre in Afrika oder Asien fliegen und das war es dann. Eventuell kauft die Lufthansa dem Inso-Verwalter dann den Markennamen noch für ein Nasenwasser ab. Und wen soll die Condor in dem Überbrückungszeitraum befördern? Es kommen ja keine Pauschaltouristen von TC mehr, und TUI hat seine eigene Flotte. Mit Individualbuchern bekommt man die Maschinen vermutlich nicht voll. Richtig übel wird das nächstes Jahr für die Hoteliers auf Mallorca. AB weg, Condor weg, bleibt noch Tuifly. Aber auch für die Verbraucher wird es teurer, da weniger Kapazitäten bei Tui. Bis die ganze Branche sich davon erholt hat, wird es einige Zeit dauern. Das Klima wird's freuen, und wer nächstes Jahr an einen spanischen Strand zum Urlauben will, der sollte schon mal die Bahnverbindung nach Figueres oder Girona checken bzw. sich damit anfreunden, dass er mit dem Auto hinfahren muss, und dann auch idealerweise gleich die Ferienwohnung mieten ;)